Knieschwellung – Ursachen, Behandlung und wirksame Hausmittel – Heilpraxis

2022-09-09 12:48:53 By : Mr. Reyoung Pharma

Ein unachtsamer Sturz auf das Knie, und schon ist es passiert – das Kniegelenk schwillt an und schmerzt. Oftmals bleibt es bei der kurzfristigen Läsion. Allerdings kann die Knieschwellung auch auf eine ernstzunehmende Knieverletzung hinweisen, die gegebenenfalls extreme Komplikationen nach sich zieht. Darüber hinaus kommen für eine Schwellung im Bereich der Knie zahlreiche Grunderkrankungen in Frage.

Dem Kniegelenk (Articualtio genus) kommt im menschlichen Haltungs- und Bewegungsapparat eine äußerst wichtige Aufgabe zu. Zum einen dient es als bewegliches Verbindungsstück zwischen Ober- und Unterschenkel, wo es Stoßwirkungen und Gewichtsbelastungen abfedert. Zum anderen verleiht es dem Unterkörper die nötige Beweglichkeit und Stabilität, die es zum täglichen Stehen, Gehen, Springen, Sitzen – kurzum, für jedwede Körperbewegung braucht.

Zusammengesetzt ist das Kniegelenk aus verschiedenen knöchernen und nicht-knöchernen Elementen. Der Oberschenkelknochen (Femur), beziehungsweise dessen Kopfende formt dabei den oberen Gelenkteil des Gelenks, während das Schienbein (Tibia) den unteren Teil bildet. Zwischen diesen beiden knöchernen Gelenkabschnitten liegt der sogenannte Meniskus – eine halbmondmondförmige Knorpelmasse, die als Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein fungiert.

Auf der Vorderseite wird das Kniegelenk des Weiteren von der Kniescheibe (Patella) abgedeckt. Der dreieckige Knochen fungiert als zusätzlicher Hebelarm für die Streckmuskulatur des Oberschenkels, was dem Knie mehr Beweglichkeit verleiht. Außerdem dient das Kniegelenk als Schutzfläche für das Gelenk, da es sämtliche Krafteinwirkung im Bereich der Knie gleichmäßig auf die Knochenanteile verteilt.

Gehalten und verbunden werden die Kniescheibe, wie auch der Oberschenkelkopf und der Wadenbeinkopf dabei von zahlreichen Sehnen- und Bändern, welche die Knochenanteile des Kniegelenks stabil und zugleich frei beweglich in ihrer Position halten. Hinzu kommen verschiedene Muskeln wie der Streckmuskel (Musculus quadriceps femoris) und der Beugemuskel (Musculus sartorius), welche die jeweiligen Kniebewegungen steuern.

In Anbetracht der essenziellen Stütz- und Bewegungsfunktion des Kniegelenks, sind Verletzungen und Erkrankungen in diesem Bereich umso gefährlicher. Für eine Schwellung im Speziellen ist dabei grundsätzlich ein Gelenkerguss verantwortlich, bei dem sich Flüssigkeit im Knie ansammelt. Zu unterscheiden ist dabei zwischen drei Arten von Knieschwellung:

Ungeachtet der Art der Flüssigkeitsansammlung deuten Schwellungen am Kniegelenk, insbesondere wenn langanhaltend und mit weiteren Begleitbeschwerden wie Knieschmerzen, Überwärmungen und Rötungen verbunden, nicht selten auf eine ernst zu nehmende Schädigung der Gelenksubstanz hin.

Eine ausführliche Diagnose ist in solch einem Fall enorm wichtig, um keine dauerhaften Funktionseinbußen der Knie zu riskieren. Auch lässt sich häufig nur mit Hilfe bildgebender Maßnahmen der genaue Auslöser der Schwellungen feststellen. Denn der Aufbau des Kniegelenks ist komplex und der Beschwerdeauslöser nicht immer gleich gefunden.

Die am leichtesten erkennbare Ursache für ein angeschwollenes Knie sind Verletzungen jeglicher Art im Bereich des Kniegelenks. Sie können in jedem Alter und bei jeder Tätigkeit auftreten und sind in Abhängigkeit von der tatsächlichen Krafteinwirkung auf das Knie mehr oder weniger gefährlich. Leichte Stöße, wie auch die meisten Verdrehungen oder Verrenkungen durch Wegrutschen sind hierbei meist noch kein Grund zur Sorge. Die Schwellung lässt sich in solch einem Fall meist als leichter Hydathros, sofern die Gelenkkapsel im Zuge der Verletzung beschädigt wurde.

Problematischer können Knieschwellungen dagegen werden, wenn sie mit Stürzen aus großer Höhe oder sehr ungünstigem Fallwinkel verbunden sind. Hier können neben umfangreichen Ansammlungen von Gelenkflüssigkeit auch blutige Hämathrosen die Folge sein. Kommen ferner entzündliche Prozesse im Bereich der Gelenkverletzung hinzu, ist außerdem ein Pyathros nicht auszuschließen. Insgesamt führen vor allem folgende Knieverletzungen häufig zu einer Schwellung:

Eine weitere, sehr häufige Ursache ist Arthrose. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein belastungsbedingter Gelenkverschleiß, der im Alter zwar durchaus normal ist, bei ungeeigneter Lebens- bzw. Alltagsführung jedoch auch schon in jungen Jahren auftreten kann. Im Zuge der altersbedingten Arthrose kommt es dabei aufgrund natürlichen Abbauprozessen der Gelenksubstanz zum Verschleiß. In Folge wird meist die Gelenkkapsel geschädigt, sodass vermehrt Gelenkflüssigkeit austritt und sich frei im Knie ansammeln kann.

Bei der vorzeitigen Kniearthrose dagegen ist in der Regel eine dauerhafte Überbeanspruchung der Kniegelenke für die Verschleißerscheinungen verantwortlich. Die unnatürliche Belastung führt langfristig zu einem sukzessiven Rückgang des Knorpelgewebes, der die Knochenenden schützend umgibt. Alles in Allem kommen als Ursachen für den Gelenkverschleiß kommen vor allem folgende Einflussfaktoren in Frage.

Verbunden mit einer Arthrose sind neben Schwellungen vor allem eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Knie und Haltungsprobleme. Darüber hinaus sorgt der fortschreitende Rückgang des Knorpelgewebes dafür, dass die Knochenenden immer mehr (ungefedert) aufeinander reiben, was zu starken Bewegungsschmerzen führt. Die dauerhafte mechanische Reizung hat ferner zur Folge, dass sich häufiger Entzündungen und Gelenksergüsse bilden, welche wiederum zu wiederholten Knieschwellungen führen.

Wissenswertes: Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V. leiden allein in Deutschland etwa 5 Millionen Menschen an den Beschwerden einer Arthrose. Die Erkrankung ist damit eine der häufigsten Ursachen für Kniebeschwerden jeglicher Art.

Gerne mit Arthrose verwechselt, wird eine andere Erkrankung des Kniegelenks: die Arthritis. Im Unterschied zum Gelenkverschleiß handelt es sich bei Arthritis jedoch um eine Entzündung, die neben anderen Körpergelenken (z.B. Schulter-, Zehen-, Fuß-, Finger- und Handwurzelgelenke) auch im Kniegelenk auftreten kann und anders als bei Arthrose eher plötzlich, also akut auftritt anstatt sich über einen längeren Zeitraum zu manifestieren. Die Medizin unterscheidet dabei die infektiöse Arthritis von nicht-infektiösen Krankheitsverläufen, wie sie zum Beispiel durch die rheumatoide Arthritis gestellt werden.

Infektiöse Verläufe können bei Arthritis entweder auf direktem Wege über bestehende Verletzungswunden am Knie entstehen, oder durch Keimverteilung über die Blutbahn eine entzündliche Folgeinfektion im Knie auslösen. Die Zahl der möglichen Infektionserreger ist dabei sehr vielseitig und umfasst:

Die Schwellung zeigt bei infektiöser Arthritis eine deutliche Ausbreitung von Krankheitserregern im Knie an. Eitrige Verläufe sind hierbei nicht unüblich. Wird die Infektion nicht zeitnah behoben, kann es darüber hinaus zu irreparablen Schäden an der Gelenksubstanz kommen, wobei vor allem die weiche Knorpelmasse des Meniskus und der Gelenkkapsel gefährdet ist.

Die rheumatoide Arthritis (auch Chronische Polyarthritis genannt) ist die häufigste Ursache für eine nicht-infektiöse Gelenkentzündung und gehört zum Kreis der Autoimmunkrankheiten. Ihre Ursachen sind bislang noch nicht in vollem Umfang geklärt, jedoch weiß man, dass es infolge eines fehlgesteuerten Immunsystems zu Zerstörungsprozessen an körpereigenem Gewebe kommt. Der Autoimmunprozess verursacht ein vermehrtes Einwandern von fehlgesteuerten Immunzellen in die Gelenke, die dort entzündungsfördernde Botenstoffe produzieren. Infolgedessen kommt es zu einer Wucherung der Gelenksinnenhaut, was wiederum zu einem Abbau der umliegenden Strukturen (Knorpel, Knochen, Bänder) führt.

Besonders häufig tritt die rheumatoide Arthritis zwischen dem 40. bis 60. Lebensjahr auf. Sie kann aber auch schon im Kindesalter entstehen und wird dann als juvenile rheumatoide Arthritis bezeichnet. Darüber hinaus treten Autoimmunerkrankungen oft vergesellschaftet auf, das heißt, oft leidet der Betroffene an mehreren Krankheiten aus dem Formenkreis der Autoimmunerkrankungen. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ist die Gefahr, auch an einer weiteren, ein anderes Organsystem betreffenden, Autoimmunerkrankung zu erkranken, also besonders hoch. Es empfiehlt sich daher, bei der Diagnose auch auf andere autoimmuninduzierte Krankheiten zu untersuchen, darunter:

Neben Arthritis kann ein entzündungsbedingt angeschwollenes Knie auch durch eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) hervorgerufen werden. Die Ursachen hierfür reichen von Vorinfektionen über Verletzungen bis hin zu anhaltender Überlastung der Knie. Gerade knielastige Sportarten wie Ringen, Kickboxen und Eishockey, bei denen es zu ständigen Bodychecks kommt, die einen festen Stand erfordern, bergen ein hohes Risiko auf Bursitis.

Ebenfalls nicht ausgeschlossen werden kann eine Sehnenentzündung als Grund für die entzündliche Knieschwellung. Wird sie durch bestehende Vorerkrankungen ausgelöst, spricht man hier auch von einer Tendinitis. Allerdings sind grundsätzlich auch Verletzungs- und Überanspruchungsszenarien als Ursache denkbar.

Gicht gehört zum Formenkreis der Stoffwechselstörungen und bezeichnet chronische Störungen im Bereich des Harnsäurestoffwechsels. Es kommt hier krankheitsbedingt zu einem Anstieg von Harnsäure im Blut, die der Körper zunächst durch die vermehrte Bildung von Harnsäurekristallen zu kompensieren versucht. Die Kristalle werden anschließend vor allem in körperfernen Gelenken wie Zehen-, Finger oder Kniegelenken abgelagert.

Werden im Zuge eines Krankheitsschubes besonders viele Harnsäurekristalle in den Gelenken gespeichert, zum Beispiel nach einem üppigen Mahl oder übermäßigem Alkoholgenuss, ereignet sich ein sogenannter Gichtanfall, der sich in Schwellungen, Rötung und Schmerzen des betreffenden Gelenks äußert. Am häufigsten ist hiervon das Großzehengrundgelenk von einem akuten Gichtanfall betroffen. Aber auch in den Kniegelenken können derartige Anfälle für enorme Schwellungen sorgen.

Üblicherweise kann die Schwellung im Knie an sich schon durch bloße Blickdiagnose festgestellt werden. Für die Ursachenforschung sind dann aber meist weiterführende Untersuchungsmaßnahmen notwendig. Eine Anamnese zu bestehenden Ernährungsgewohnheiten, Freizeit- und Berufstätigkeiten sowie möglichen Unfallszenarien in der näheren Vergangenheit können dabei bereits helfen, einen ersten Verdacht zu erhärten. Auch bestehende Vorerkrankungen sollten erwähnt werden, um eventuelle infektiöse oder rheumatoide Verläufe abklären zu können.

Im Anschluss an die Patientenbefragung werden für gewöhnlich bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztherapie (MRT) oder Röntgen durchgeführt, mit deren Hilfe Degenerationsprozesse und Gelenkverletzungen sichtbar gemacht werden können. Auch Sehnen-, Knorpel- und Kapselrisse lassen sich so gut darstellen. Um die Flüssigkeitsansammlung im Knie genauer bestimmen zu können, führen Ärzte zusätzlich meist eine Kniepunktion durch. Gegebenenfalls wird ein Bluttest durchgeführt, um mögliche Entzündungsmarker, Autoantikörper oder Rheumazeichen ausfindig zu machen.

Die Behandlungsmaßnahmen bei Knieschwellungen richten sich natürlich ganz nach den Ursachen und können deshalb sehr unterschiedlich gestaltet sein. Dennoch geht ein angeschwollenes Knie immer auch mit Schmerzen und einer Funktionseinschränkung einher, weshalb man erst einmal nichts falsch machen kann, wenn man sich als Akutmaßnahme bei einer auftretenden Schwellung an die PECH-Regel hält. Diese besagt folgendes:

Bitte beachten: Die oben beschriebene Methode dient nur der schnell durchführbaren Selbsthilfe. Bei kleineren Verletzungen, wie zum Beispiel einem leichten Verdrehen des Kniegelenks, reicht es auch oft aus, diese für ein paar Stunden durchzuführen. Treten aber dicke Knie ohne von außen erkennbaren Grund auf, verursachen starke Schmerzen und nicht nachlassende Funktionseinschränkungen, gehören die Beschwerden immer in ärztliche Betreuung.

Leichte Verletzungen ohne Funktionsverlust können gut mit Schmerzmitteln behandelt werden. Häufig werden sie in Tabletten- oder Salbenform als Akuttherapie eingesetzt. Angewendet werden zum Beispiel Voltaren- oder Diclofenac, aber auch Paracetamol oder Ibuprofen.

Medikamente bei Arthrose und Arthritis: Auch bei Arthrosen und Arthritis finden Schmerzmittel Anwendung. Sie sollen zum einen starke Schmerzspitzen reduzieren, zum anderen aber auch vor weiterer Fehlbelastung schützen und mögliche Entzündungen reduzieren. Bei einer infektiösen Arthritis kommen darüber hinaus Medikamente zum Einsatz, welche die Krankheitserreger bekämpfen. Denkbar sind zum Beispiel therapeutische Maßnahmen in Form einer Antibiotikatherapie.

Die rheumatoide Arthritis wird dagegen oft mit kortisonhaltigen Präparaten behandelt, da diese die Entzündungsreaktion und ein Fortschreiten der Gelenkszerstörung hemmen. In besonders schweren Fällen werden die Wirkstoffe dann auch über besondere Injektionstechniken per Spritze direkt in das Gelenk eingebracht.

Die frühe Form der Arthrose kann in ihrem Fortschreiten durch Hyaloroninjektionen gebremst werden. Hyaloronsäure wird vom Körper benötigt, um Knorpelmasse aufzubauen. Allerdings kann Hyaloronsäure nur dann einen Effekt erzielen, wenn noch ausreichend körpereigener Knorpel im Gelenk vorhanden ist.

Arzneimittel bei Gicht: Die Akutbehandlung eines Gichtanfalls zielt ebenso auf Schmerzreduktion ab, weshalb entzündungshemmende und schmerzlindernde Präparate angewendet werden. In der Langzeitbehandlung geht es darum, den Harnsäurespiegel niedrig zu halten. Dies geschieht mitunter auch über eine Umstellung der Ernährung, kann jedoch durch die dauerhafte Gabe von Medikamenten wie zum Beispiel Allopurinol, die den Harnsäurespiegel niedrig halten, weiter positiv unterstützt werden.

Die Ernährung bei Gicht zu Vermeidung von akuten Anfällen und damit vermehrten Gelenkschwellungen, sieht in erster Linie eine Reduzierung von Lebensmitteln vor, welche die Harnsäureproduktion im Körper erhöhen. Hierzu zählen unter anderem tierische Lebensmittel mit hohem Purinanteil, wie sie von fetten Fischsorten, Milchprodukten (z.B. Butter, Joghurt, Käse und natürlich Milch), Eiern, Innereien, Geflügel, Gänse- und Schweinefleisch gestellt werden.

Doch auch im Bereich der pflanzlichen Lebensmittel sind purinhaltige Produkte zahlreich zu finden. Angefangen bei Hefeprodukten über Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen, bis hin zu Kohlgemüse, Rhabarber, Spargel und Spinat, sollten hier diverse Nahrungsmittel mit Vorsicht genossen werden. Des Weiteren ist von regem Alkoholkonsum abzusehen, wenn der Harnsäurespiegel so niedrig wie möglich gehalten werden soll. Mit Blick auf Hefeprodukte ist hierbei vor allem von Biergenuss abzuraten.

Um die Gelenke zu stärken und fit zu halten, sind bestimmte Nährstoffe von besonderer Bedeutung. So sollte bei Nahrungsölen zum Beispiel auf natives Olivenöl zurückgegriffen werden, da dieses das für die Gelenke äußerst wertvolle Vitamin E enthält. Auch Vollkornprodukte helfen mit ihren zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen sind für das Knie eine Wohltat.

Sollte Übergewicht zu einer Mehrbelastung für die Knie und damit verbundenen Kniebeschwerden geführt haben, steht eine richtige Ernährung zur Reduktion des Körpergewichts natürlich ebenfalls ganz oben auf der Liste. Je weniger die Knie durch übermäßige Pfunde beansprucht werden, desto mehr kann es wieder durch die Ansprüche des täglichen Lebens belastet und belastungsbedingte Schwellungen vermieden werden.

Insgesamt empfiehlt sich bei Schwellungen am Kniegelenk, egal ob krankheits- oder verletzungsbedingt, eine fettarme und zuckerfreie Ernährung, die wenig tierische Produkte, dafür aber umso mehr Obst, unbedenkliches Gemüse und Flüssigkeitszufuhr beinhaltet.

Selbst durchführbar sind neben der oben bereits beschriebenen PECH-Regel bei angeschwollenen Knien noch weitere Privatmaßnahmen. Erweitert werden kann die Kühl- und Kompressionsbehandlung zum Beispiel durch Kohlwickel. Egal ob Arthrose, Arthritis oder Sportverletzung, eine Auflage mit frischem, weichgeklopften Weißkohl oder Wirsing auf das betroffene Knie wirkt sowohl entzündungshemmend und abschwellend, als auch schmerzlindernd, toxinentziehend und beweglichkeitsfördernd.

Tipp: Die Kohlwickel können auch über einen längeren Zeitraum immer mal wieder in Ruhephasen, zum Beispiel nach Feierabend, angewendet werden. Denn das gute an diesem Hausmittel ist, dass ihre Wirkung nicht abebbt und man nichts überdosieren kann.

Zu den weiteren Selbsthilfemaßnahmen, die man zur Linderung der Beschwerden selbst durchführen kann, gehört moderate sportliche Betätigung, denn starke Muskeln stützen die Gelenke. Allerdings sollten die Bewegungseinheiten nicht währen, sondern erst nach der Akutphase stattfinden, da der Gewebedruck unmittelbar nach der Entstehung einer Schwellung noch zu groß ist. Ebenfalls positiv wirkt sich auf die Behandlung, wie auch die Prävention von Knieschwellungen der Verzicht auf Tabakkonsum aus. Die im Tabak enthaltenen Stoffe (vor allem Nikotin) stehen nämlich im Verdacht, rheumatoide Arthritis zu befeuern.

Im Bereich der Heilkräuter ist insbesondere Beinwell zu empfehlen. Die Pflanze erhielt ihren Namen nicht umsonst, ist sie doch für ihre heilungsfördernden Eigenschaften bei jedweden Formen von Gesundheitsproblemen im Beinbereich berühmt. Selbst die Ausheilung von Knochenbrüchen vermag Beinwell zuverlässig zu beschleunigen. Geht es um ein geschwollenes Knie, wirken die Inhaltsstoffe des Heilkrauts abschwellend, wundheilfördernd und entzündungshemmend. Angewendet wird Beinwell am besten als Zusatz für Umschläge oder als heilpflanzliche Salbe, die es in jeder Apotheke zu erstehen gibt.

Eine weitere Heilpflanze, die bei Kniebeschwerden und generell Gelenkbeschwerden und Sportverletzungen jeglicher Art immer wieder gerne zur Anwendung kommt, ist die Arnika. Sie wirkt schmerzstillend, abschwellend und entzündungshemmend und kann wie Beinwell lokal als Salbe oder Umschlag verwendet werden. Ebenfalls bei dickem Knie empfohlen sind darüber hinaus Fichte, Kampfer, Kiefer und Teufelskralle.

Sollte eine medikamentöse Therapie sowie die Anwendung von Ernährungsmaßnahmen, heilpflanzlichen und Hausmitteln nicht ausreichen, ist eine Operation bei Knieschwellung oftmals die letzte Lösung, um das Gelenk vor bleibenden Schäden zu retten. Gerade bei Bänderrupturen oder Meniskusrissen stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit einer OP häufig gar nicht. Da sich diese Strukturen gerade im Bereich des Kniegelenks unter Zug befinden, werden sie durch Ruhigstellung und Schmerzstillung allein nicht wieder zusammenwachsen, wie es zum Beispiel bei manchen Knochenbrüchen der Fall ist. Hier muss eine sorgfältige chirurgische Fixierung der Gelenkelemente stattfinden.

Ebenfalls operativ erfolgen muss die Ausleitung von Wundflüssigkeit mit Hilfe einer Drainage. Dies hat zum Zweck, den Schwellungsdruck vom betroffenen Kniegelenk zu nehmen. Erforderlich ist dies insbesondere bei umfassender Mitverletzung von Blutgefäßen und extremen Ansammlungen von Eiter bzw. Gewebeflüssigkeit. Ansonsten könnte ein Versorgungsengpass der Gefäße durch druckbedingte Blockaden entstehen.

Bei Sportverletzungen als Ursache zielt eine operative Behandlung darauf ab, den ursprünglichen intakten Zustand wiederherzustellen, auch wenn dieses Ziel nicht immer erreicht werden kann. Arthrose- und Arthritispatienten kommen infolge des fortschreitenden Krankheitsprozesses irgendwann ebenso an den Punkt, über eine OP nachdenken zu müssen. Allerdings zielt hier die OP leider nicht mehr darauf ab, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Vielmehr geht es darum, Schmerzen infolge der Gelenkzerstörung einzudämmen oder zerstörte Gelenke durch den Einsatz von Prothesen zu ersetzen.

Gesundheitsbeschwerden bei Knieschwellung: Knieverletzungen, Dislokation des Kniegelenks, Stürze, Stöße, Verstauchung, Gewalteinwirkung, Meniskusschaden, Arthrose, Arthritis, Schleimbeutelentzündung, Sehnenentzündung, Sehnenzerrung, Sehnenriss, Gicht. (ma)

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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