Arthrose beim Pferd – eine degenerative Gelenkerkrankung -

2022-09-09 12:47:21 By : Mr. Jerome Chiang

Die Thermografieaufnahme zeigt deutlich den Entzündungsherd der Halswirbelsäulen-Arthrose. (© Dethloff/St.GEORG)

Eine Fehlreaktion des Körpers führt zur Arthrose, bei der sich Knochenzubildungen an Stellen entwickeln, wo keine hingehören. Mittlerweile gibt es immer mehr Therapien, die das Fortschreiten der Krankheit aufhalten und Schmerzen lindern sollen.

Mit dem Begriff Arthrose verbinden viele Reiter und Pferdebesitzer Gelenkveränderungen, die man auf einem Röntgenbild gut sehen kann. Der Knochen hat eine andere Form angenommen oder es hat sich Knochen hinzu gebildet. An was viele noch beim Thema Arthrose sofort denken: Alter und Verschleiß.

Ursache sind Schäden an einem sehr glatten Gelenkknorpel. Die innerste Schicht der Gelenkkapsel, die Synovialmembran, bildet hierbei die Gelenkflüssigkeit, die Synovia. Sie ermöglicht das reibungslose Gleiten der Knorpelflächen bei Bewegung und ernährt den Knorpel, der nicht wie andere Gewebe über das Blut ernährt wird.

Die Synovia eines gesunden Gelenks ist klar, hellgelb bis bernsteinfarben gefärbt und „fadenziehend“. Das bedeutet, dass ihre Viskosität relativ hoch ist. Diese wird unter anderem durch ihre Inhaltstoffe wie Hyaluronsäure gewährleistet.

Die hohe Viskosität ist wichtig, um die Funktion der Synovia als „Schmiermittel“ zu ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Funktion eines Gelenks ist der sehr glatte Gelenkknorpel. Nur intakte Knorpelflächen können störungsfrei übereinander gleiten. Bereits geringste Unebenheiten oder Verletzungen führen zu erhöhter Reibung und schädigen die Knorpelfläche weiter. Auf die Gewebeschädigung reagiert der Körper mit einer Entzündungsreaktion.

Jede Arthrose beginnt mit einer Arthritis, einer Gelenkentzündung. „Durch die Entzündung kann das Gelenk so stark geschädigt werden, dass es zu einer degenerativen, also durch Verschleiß bedingten Gelenkveränderung kommt, die man dann auch röntgenologisch darstellen kann. Jetzt sprechen wir von einer Arthrose“, sagt Dr. Rüdiger Brems, Leiter der Pferdeklinik Wolfesing.

Der degenerative Prozess im Fesselgelenk ist hier sogar von außen sichtbar. (© www.slawik.com)

Betroffen sein kann so gut wie jedes Gelenk des Pferdes. So ist eine Arthrose in der Halswirbelsäule des Pferdes genauso möglich, wie in der Hüfte mit Kreuz-Darmbein-Gelenk oder Sprunggelenk und Knie. Häufig sind allerdings entweder Fesselgelenk oder Hufgelenk und Kronbein des Pferdes betroffen, oder aber auch das Karpalgelenk. Ebenso kann eine Arthrose in Gelenken wie beispielsweise dem Kiefergelenk oder den Facettengelenken sitzen, wo man sie vielleicht nicht sofort vermuten würde. Aufmerksames Beobachten und eine genaue Anamnese sind in einem Verdachtsfall immer wichtig.

Arthrose ist eine vorwiegend degenerative Gelenkerkrankung, das heißt, es finden abbauende Prozesse statt. Oft ist sie mit Verschleiß verbunden und tritt häufiger – aber nicht nur – bei älteren Pferden auf.

Es gibt viele verschiedene Ursachen: Fehlbelastung der Gliedmaßen aufgrund angeborener oder erworbener Fehlstellungen oder Traumata wie zum Beispiel Zerrungen oder Quetschungen durch Fehltritte, Stürze oder das Ausrutschen des Pferdes. „Hierbei kann die empfindliche Synovialmembran, die Schicht, mit der die Gelenkhöhle von innen ausgekleidet ist, und manchmal auch direkt der Knorpel geschädigt werden und so eine Arthrose auslösen.“

Aber auch eine nicht ausgeheilte Gelenkent­zündung kann die Ursache sein. „Eine entzündliche Arthritis (Gelenkentzündung) kann in eine degenerative übergehen, also in eine Arthrose. Diese kann sich über lange Zeit entwi­ckeln und schädigt das Gelenk dauerhaft: Der Gelenkknorpel wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und es entsteht ein Knorpelschaden“, beschreibt Dr. Friedrich Appel­baum das Problem.

Kronengelenk-Arthrose: Das Röntgenbild zeigt die Knochenveränderungen am Gelenk – die „Schale“ ist eine Form der Arthrose. (© St.GEORG)

Der Knorpel über den Knochen kann seine Stoßdämpferfunktion nicht mehr ausreichend wahrnehmen. Der Knochen liegt weitgehend ungeschützt. Der Knochen re­agiert und versucht, das Gelenk zu „verstärken“ – es bilden sich Knochenspitzen und Knochenzubildun­gen. Eine fatale Fehlreaktion des Körpers, denn dadurch kann das Gelenk zunehmend versteifen.

Oftmals zeigen betroffene Pferde ein für Arthrose typisches „Ein­laufen“: Zu Beginn der Bewe­gung oder nach Ruhe lahmen sie stärker, und nach kurzer Zeit laufen sie etwas besser. Eine rönt­genologisch festgestellte Arthrose muss auch nicht zu jeder Zeit schmerzhaft sein bzw. sich als Lahmheit äußern.

Auch wenn das Pferd nach 15 Minuten anscheinend wieder „rund läuft“, heißt das nicht, dass es beschwerdefrei ist – vergleichbar mit Menschen, die unter Arthrose leiden und morgens ihre Anlaufschwierigkeiten haben. Auch sie benötigen eine gewisse Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Allerdings müssen diese keine sportlichen Höchstleistungen erbringen.

Daher ist vom Reiter viel Fingerspitzengefühl gefragt, ob das Pferd freiwillig an die Hand heranzieht und laufen will. Er sollte Anzeichen einer Arthrose schon möglichst frühzeitig erkennen.

Basis ist zunächst eine diagnos­tische Lahmheitsuntersuchung. Dann folgen Röntgenbilder (zei­gen knöcherne Veränderungen aber nicht Knorpelveränderun­gen). Den Zustand des Gelenk­knorpels selber kann man nur im Magnetresonanztomografen (MRT), Computertomografen (CT) oder bei einer Arthrosko­pie (Schlüsselloch-OP) beur­teilen.

Wie auch bei einer Gelenkentzündung geht es bei der Arthrose darum, zunächst die lahmheitsverursachende, akute Entzündung zu hemmen und wieder einen regulären Gelenk­stoffwechsel zu ermöglichen.

Ein geschädigter Knorpel lässt sich abhängig vom Gesamtaus­maß nur schwer reparieren. Es geht dann darum, den Zustand bestmöglich zu managen.

Das Pferd bekommt dann zunächst bei einer Arthrose-Diagnose in der Regel ein bis zwei Hyaluronäure-Injektionen in das Gelenk, teilweise werden diese mit Cortison gemeinsam verabreicht. Und auch Zusatzfutter­mittel nehmen eine Arthrose-Therapie begleitend, einen breiten Raum ein.

„Allerdings müssen die darin enthaltenen Stoffe auch noch an den Ort des Geschehens gelangen. Da aber der Knorpel selbst keine Blutgefäße hat, muss er durch die nun chronisch veränderte Gelenkinnenhaut versorgt werden, die aus dem Blut das herauspicken soll, was der Körper braucht, die das in vielen Fällen aber nicht mehr leisten kann“, so Dr. Friedrich Appelbaum. Welche Mittel gegen die Arthrose beim Pferd eingesetzt werden ist immer vom Einzelfall abhängig.

Tatsächlich hilft der Extrakt der Grünlippmuschel bei Arthrose. Das konnte an der Massey University in Neuseeland nachgewiesen werden. 30 Pferde mit einer milden bis moderaten durch Arthrose bedingten Lahmheit nahmen an dem Versuch teil. Eine Gruppe von Pferden wurden mit dem Grünlippmuschelextrakt behandelt, die Kontrollgruppe bekamen ein Placebo. Es zeigte sich, dass die mit dem Muschelpulver gegen Arthrose behandelten Pferde signifikant weniger lahmten, ihre Beugeprobe deutlich verbessert und das Gelenk weniger schmerzempfindlich war.

Auch Zusatzfutter mit Ingwer, Schwefel oder Hyaluronsäure können dem Pferd helfen.  So wird dem Schwefel als Methylsulfonylmethan (abgekürzt mit MSM) beispielsweise eine Wirkung gegen entzündliche Reaktionen, Schmerzen und Erkrankungen der Gelenke nachgesagt. Ingwer soll schmerz- und entzündungslindernd wirken. Sie sollten als Kur etwa sechs Wochen bis drei Monate lang gegeben werden. Danach sollte man eine Pause einlegen und sehen, wie es dem Pferd ohne diese Mittel geht.

„Gute Wirkstoffe, die den Gelenkstoffwechsel unterstützen sind außerdem Glukosaminglykane sowie Chondroitinsulfat. Auf pflanzlicher Basis können auch Teufelskralle, Ingwer und Brennnessel gut helfen – letztere hemmt die Entzündung“, ergänzt die erfahrene Tierärztin Annette Wyrwoll.

Die Gabe von Teufelskralle hat sich bei Gelenkproblemen bewährt. Die Teufelskralle besitzt eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung und eignet sich daher beispielsweise bei Spat, Schale oder Arthrose. Oft gibt es Kombipräparate, die Ingwer und Teufelskralle vereinen. Eine Absprache mit dem Tierarzt welche Präparate und Kräuter gefüttert werden sollen, ist empfehlenswert.

Achtung: Teufelskralle kann ADMR-relevant sein. Wird sie beispielsweise als Kräuterzusatz pur verfüttert, ist eine Karenzzeit von mindestens vier Tagen notwendig. (siehe ADMR-Liste der FN) Und auch bei Ingwer sind eine Karenzzeit von mindestens 48 Stunden sowie ein bestimmter Grenzwert einzuhalten.

Produkte aus der Natur wie Ingwer, Schwefel oder auch Teufelskralle können unterstützend wirken. (© Fotolia)

Häufig ist zu beobachten, dass die Pferde nach der ersten Arthrose-Behandlung aber erst dann wieder dem Tierarzt vorgestellt werden, wenn das Pferd erneut erlahmt. Bedauerlicherweise ist in dieser Zeit ein erneuter entzündlicher Prozess in Gang gesetzt worden, der zu einem weiteren Knorpelabbau führt. Die Arthrose ist sozusagen wieder aktiv, weshalb man bei dem laufenden entzündlichen Prozess auch oft von einer aktivierten Arthrose spricht.

Um so eine aktivierte Arthrose zu verhindern, ist man in der Humanmedizin um einige Schritte weiter. Hier umfasst die moderne Arthrose-Therapie drei bis fünf Injektionen im wöchentlichen Abstand. Diese werden alle sechs Monate verabreicht, bevor jeweils ein erneuter Entzündungsmechanismus in Gang gesetzt wird.

Das heißt, hier geht der Patient zum Arzt, obwohl es ihm gut geht und damit es so bleibt. Laut einer Umfrage ist das Infektionsrisiko mit den heutigen modernen Präparaten kein Thema mehr.

Im modernen Pferdemanagement benötigen Tiere mit arthrotischen Gelenken besondere Aufmerksamkeit. Geplante Vorsorge sollte das oberste Gebot für jeden Pferdebesitzer sein.

Versucht wurde deshalb, die Botenstoffe aus dem Blut direkt an den Gelenk­knorpel zu bringen. Wie zum Beispiel bei Therapien, die die Abkürzungen IRAP, PRP oder ACP tragen. Bei einer IRAP-Therapie (Interleukin-Rezeptor- Antagonist-Protein) wird dem Pferd Blut entnommen, das im Labor so bearbeitet wird, dass die Konzentration an Wachstumsfaktoren und vor allem an Interleukin-Rezeptor-Antago­nisten hoch ist. Dieser Anta­gonist ist, wie der Name schon sagt, der Gegenspieler von In­terleukin-1, das maßgeblich bei gelenkszerstörenden Prozessen beteiligt ist. IRAP soll schmerz­stillend, entzündungshemmend und abschwellend wirken.

Injektionen mit sogenanntem Platelet Rich Plasma (PRP), also mit thrombozytenreichem Plasma, oder mit „autologen conditionierten Plasma“ (ACP), beides ebenfalls hergestellt aus Eigenblut, können auch erfolgreich sein, da auch sie Wachstumsfaktoren sowie regulierende Proteine und wichtige Botenstoffe in einer hohen Konzentration ins Gelenk bringen.

„Wann welche Metho­de am besten ist, ist schwer zu sagen. Letztendlich hängt es vom Tierarzt ab und davon, mit welcher Therapie er bisher gute Erfolge erzielt hat“, gibt Prof. Brehm zu bedenken.

Er selbst hat an der Universität Leipzig an einer Therapie geforscht, bei der Zellen ins kranke Gelenk injiziert werden, sogenannte mesenchymale Stammzellen. Das sind noch undifferenzierte Vorläuferzellen, die es an vielen Stellen im Körper gibt und die sich noch zu verschiedenen Zellen ausbilden können.

„Der Vorteil dieser Zellen ist, dass sie entzündungsmodulierende Eigenschaften haben, sich direkt in der Synovialis ansiedeln und dort aktiv über einen längeren Zeitraum die Entzündung beeinflussen“, erklärt Prof. Brehm.

Andere Therapien konzentrieren sich darauf, die Funktion des Knorpels zu ersetzen – weil bei degenerativen Gelenkserkrankungen der Knorpel beschädigt und deshalb der Knochen ungeschützt ist.

So wurde ver­sucht, den Knochen mit einer Art „Schutzfilm“ zu überziehen, mit Teflon-Injektionen. „Diese führten aber zu verstärkten Schäden am Gelenk und wurden wieder verworfen“, so Prof. Brehm. Ein anderer Ansatz waren Injektionen von radioak­tiven Substanzen. „Diese führen zur Verödung von sensiblen Nervenenden und haben sich auch nicht bewährt. Zuletzt ent­stand Hoffnung durch Injektio­nen mit Hydrogel. Hierzu liegen aber noch zu wenig Berichte vor.“

Neben solchen Therapien gibt es viele weitere Aspekte, die einem Arthrose-geplagtem Pferd das Leben erleichtern, wie z.B. ein entsprechender Beschlag.

Da mäßige Bewegung dazu beiträgt, das Gelenk in seiner Funktion beweglich zu erhalten, kann eventuell auch ein Offen- oder Aktivstall sinnvoll sein.

Als Therapie muss zunächst die Entzündung im Gelenk gelindert werden. Das kann man mit unterschiedlichen Substanzen gut erreichen. „Eine Entzündung kann man zum Beispiel mit Cortison in den Griff bekommen, aber um die Schmierfähigkeit der Gelenkflüssigkeit wieder zu erreichen, eignet sich Hyaluronsäure besser“, sagt Dr. Brems.

Cortison ist umstritten, ihm wird eine ungünstige Wirkung auf die Knorpelzellen nachgesagt.

Mit einer neuen Methode, die in der Humanmedizin bereits erprobt, aber in der Pferdemedizin relativ neu ist, können die Folgen von Arthritis auch bei Pferden erfolgreich gelindert werden, mit der sogenannten Doppelkammerspritze, einer Kombination von zwei verschiedenen Hyaluronsäuren, die mit einer Injektion verabreicht werden.

Die Doppelkammerspritze enthält in der ersten Kammer eine niedermolekulare Hyaluronsäure und in der zweiten Kammer eine hochmolekulare Hyaluronsäure. Die niedermolekulare, dünnflüssigere Substanz legt sich als dünner Film über die Gelenkinnenhaut und bekämpft die Entzündung, da ansonsten die ins Gelenk gespritzte Hyaluronsäure sehr schnell durch die Entzündungsstoffe im Gelenk abgebaut wird und daher nicht ausreichend wirken könnte.

Die hochmolekulare Hyaluronsäure hat die Struktur von winzigen Kügelchen, die sich mit Hilfe des Gewichts des Pferdes in den Gelenkknorpel pressen. Dadurch kann das Therapeutikum nicht aus dem Gelenkspalt entweichen. Es entsteht ein gelartiger Stoßdämpfer, der den Gelenkspalt weitet und auspolstert, die Gleitfähigkeit des Gelenks verbessert und Stoßbelastungen effektiver abpuffert.

Allerdings ist Arthrose, also die Folge der Arthritis, bis heute nicht heilbar. Einmal verlorener Knorpel kann normalerweise nicht wieder vollständig aufgebaut werden. Laborergebnisse deuteten aber darauf hin, dass der Knorpelabrieb nach der Behandlung mit der Doppelkammerspritze kaum weiter voranschreitet.

Das bedeutet, dass zum Beispiel bei jungen Pferden, bei denen aufgrund zu hoher Belastungen in frühen Jahren zukünftige Gelenksveränderungen zu befürchten sind, diesen möglicherweise vorgebeugt werden kann.

Im Bereich der Humanmedizin hat sich Kollagen-Hydrolysat bei Arthrose in einer Studie mit positivem Erfolg gezeigt. Demnach können dessen kurzkettige Kollagen-Peptiden sich einlagern und die Knorpelzellen anregen neues Gewebe zu bilden. Für Pferde gibt es mittlerweile ebenfalls solche Zusatzprodukte.

Wurde eine Arthrose festgestellt, ist Bewegung durchaus gut, allerdings in Maßen. Ein Pferd mit Arthrose kann man reiten, sollte aber sehr umsichtig sein. Der Reiter sollte sein Pferd nur in den Gangarten bewegen, in denen es absolut schmerzfrei und klar läuft und weder „tickert“ noch lahmt! „Wichtig ist bei einer Arthrose ausreichend Bewegung zu gewährleisten. Eine lange Schrittphase ist unentbehrlich“, rät die Expertin für Physiotherapie und Osteopathie für Pferde Helle Kleven. Sitzt die Arthrose beim Pferd im Sprunggelenk, so kann man beispielsweise „zusätzlich auch im Schritt über Stangen reiten, um das Sprunggelenk aktiv zu beugen.“

„Dosiertes Training und weicher Boden sind sehr gut“, rät auch Tierärztin Annette Wyrwoll zu maßvoller Bewegung. Harten und unebenen Boden sollte man hingegen genauso meiden, wie matschig, rutschigen Untergrund. Gift für Arthrose-Pferde ist außerdem langes Stehen und kurze, intensive Arbeitszeiten. „Sie sollten so häufig es geht Bewegungsmöglichkeiten haben“, ergänzt Dr. Matthias Niederhofer.

Beim Reiten sollte man auf einen möglichst weichen und ebenen Boden achten, um die Gelenke zu schonen. (© www.slawik.com)

Ein Pferd das unter Arthrose leidet zu longieren, ist nicht unbedingt empfehlenswert. Aufgrund der Kreislinie werden die Gelenke einseitig belastet. Auch enge Wendungen sollte man möglichst vermeiden. Weitaus besser sind gerade Linien. Inwieweit welche Übungen und welches Training sinnvoll ist, ist immer vom Grad der Erkrankung abhängig – Ist man sich unsicher wie weit man sein Pferd belasten kann, sollte man unbedingt zuerst den behandelnden Tierarzt fragen!

Wenn ein Pferd unter einer nachgewiesenen Arthrose leidet, sollte es selbstverständlich sein, das Pferd besonders schonend zu reiten. Man sollte sich bewusst machen, dass die Dämpfungsfunktion im Gelenk bereits eingeschränkt ist und dass das Springen für die Gelenke eine starke Beanspruchung bedeutet sowie Knorpel und Gelenke weiter schmerzhaft schädigen kann! Es ist in jedem Fall ratsam mit dem Tierarzt zu besprechen, wie das Pferd geritten werden kann.

„Wenn ein Pferd Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen hat, wird es automatisch eine Schonhaltung einnehmen“, erklärt Helle Kleven. Durch die Schonhaltung des Pferdes kann es zu Verspannungen kommen, die weitere Probleme und Schmerzen bereiten. „Ich würde empfehlen, das Pferd regelmäßig physiotherapeutisch behandeln zu lassen, um diesen sekundären Problemen vorzubeugen. Erfahrungen haben gezeigt, dass es oft die sekundären Probleme sind, die die größeren Beschwerden verursachen.“

Zusätzlich gibt es viele Therapiemöglichkeiten wie Akupunktur oder Massage und Dehnungen, die der Pferdebesitzer auch selbst anwenden kann, um Verspannungen zu vermeiden – fragen Sie den Physiotherapeuten ihres Pferdes und lassen Sie sich unter Anleitung einige Massage- und Dehnungs-Übungen für das individuelle Problem ihres Pferdes zeigen.

Auch Wärme- oder Kältetherapie können das Pferd bei einer Arthrose unterstützen – So hilft Kälte bei einem akuten Arthrose-Schub.

Egal ob warme Wickel, heiße Rolle oder Moorpackungen – es ist wichtig, dass in der Region, auf der die Wärmean­wendung stattfinden soll, keine akute Entzündung vorliegt. Erst bei abklingenden Entzündungen ist Wärme sehr wohl hilfreich. Im akuten Fall muss die Stelle aber mit Kälte behandelt werden, um die Entzündung einzudämmen und den Schmerz zu stillen.

Bestimmte orthopädische Beschläge können das Pferd ebenfalls bei einer Arthrose unterstützen. Wichtig bei Arthrose-Beschlägen ist vor allem ein leichtes Eisen z.B. aus Aluminium und der Huf sollte schneller abrollen können, denn dann werden auch die Gelenke entlastet. Häufig trifft, man beispielsweise auf diese Eisen, wenn ein Pferd an Arthrose leidet:

● Spatbeschlag (breiter Außenschenkel, schmaler Innenschenkel)

Wir schwören auf Cissus quadrangularis. Den Tipp mit dem Mascosana Cissus habe ich von einer Physiotherapeutin. Man merkt richtig dass unsere Mila wieder gerne reitet.

@Sofia Wieviele Kapseln verfüttert ihr für euere Stute Mila

@Micha, welches ind welche Dosis nehmt ihr?

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