Knöchel verstaucht: So kommst du schnell wieder auf die Beine | BUNTE.de

2022-09-09 12:47:34 By : Ms. Leon lin

Es passiert innerhalb von Sekunden. Du bist umgeknickt. Danach geht gar nichts mehr. Doch es gibt einen Weg, schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Meist passiert es beim Sport und wenn niemand damit rechnet. Du wirst von heftigen Schmerzen überrollt und kannst nicht mehr auftreten. Ein verstauchter Knöchel ist kein Beinbruch. Wenn du schnell handelst und dabei das Richtige tust, wirst du bald wieder auf den Beinen sein.

Verstauchungen, auch Distorsionen genannt, sind Verletzungen der Bänder, welche das Gelenk umschließen. Diese starken Bindegewebsfasern halten das Gelenk stabil. Das Gelenk besitzt einen bestimmten Bewegungsradius. Wird dieser durch Überdehnung oder Umknicken überschritten, überdehnen sich die Bänder. Im Extremfall reißen sie. Verstauchungen sind schmerzhafte Verletzungen mit unterschiedlichen Prognosen.

Abhängig von der Schwere der Verletzung lässt sich die Erkrankung in verschiedene Grade einteilen:

Eine Verstauchung darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Der Arzt wird die Schwere der Erkrankung feststellen. Gerade bei einem Bänderriss ist der Genesungsprozess besonders lang und macht oft auch eine Operation notwendig. Um das Gelenk zu stabilisieren, kann das Tragen einer Schiene verordnet werden. Je nach Verletzung kann danach auch eine Physiotherapie angesetzt sein.

Die Treppe übersehen, über den Bordstein gestolpert oder beim Joggen an einer Baumwurzel hängen geblieben. Tagtäglich lauern viele Gefahren für Verstauchungen. Doch was ist nun eigentlich geschehen? Knickt der Fuß um, dehnen sich die Bänder am Sprunggelenk. Bei einer leichten Überdehnung sind die Beschwerden nach einigen Tagen vergessen und kleine Erste-Hilfe-Maßnahmen reichen aus. Kommt es zu einem Bänderriss, kann das Gelenk seine Stabilität dauerhaft einbüßen. Meist ist der Knöchel nur leicht verstaucht, und nach etwa einer Woche kannst du den Fuß wieder vollkommen normal belasten, vorausgesetzt du reagierst schnell und richtig.

Keinesfalls kann hier von Schadenfreude die Rede sein. Wer beim Umknicken PECH hat, kann von Glück reden. Doch Spaß beiseite. Ist der Knöchel verstaucht, kommt es auf eine schnelle Erstversorgung an. Damit du hierbei keinen Fehler machst und die Beschwerden womöglich verschlimmerst, kommt dir die PECH-Regel zu Hilfe. Handelst du entsprechend der Vorgaben, lassen sich Gewebeschäden vermeiden und Schmerzen und Schwellungen gehen zurück. Insgesamt verkürzt sich der Heilungsprozess und du kannst bald wieder zu deinem nächsten Waldlauf aufbrechen.

Ein verstauchter Knöchel darf nicht belastet werden. Merkst du beim Sport, dass du umgeknickt bist und etwas mit deinem Fuß nicht stimmt, darfst du keinesfalls weiterlaufen.

Der verstauchte Knöchel muss sofort gekühlt werden. Eis lindert den Schmerz und lässt die Schwellung zurückgehen. Bevor du den Eisbeutel auf den Knöchel legst, schlage ihn in ein Tuch ein, um Kälteschäden zu vermeiden.

Damit es nicht zu Einblutungen kommt und sich die Schwellung nicht ausbreitet, benötigt der verletzte Fuß einen Druckverbrand. Achte darauf, dass die Binde nicht zu eng anliegt, der Blutfluss muss weiterhin gewährleistet sein.

Damit der Fuß nicht anschwillt und es zu Einblutungen kommt, ist das Gelenk hochzulegen. Mit hoch meinen wir wirklich hoch, nämlich über der Höhe des Herzens. Dadurch fließt weniger Blut in den verstauchten Knöchel. Die Schwellung geht zurück.

Verstauchungen am Knöchel können sehr schmerzhaft sein. Damit der Schmerz schnell gelindert werden kann, sind lokal wirkende Mittel wie Gele und Salben die beste Wahl. Ibuprofen kann Entzündungen hemmen. Hast du starke Schmerzen, kann der Griff zur Schmerztablette erwogen werden.

Achte bei Salben auf Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac. Diese Stoffe wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern hemmen auch die Entzündung. Mit herkömmlichen Sportsalben solltest du den verstauchten Knöchel nicht behandeln. Diese Präparate fördern die Durchblutung und damit auch die Schwellung an deinem verletzten Fuß.

Quarkwickel sind ein bewährtes Hausmittel bei Verstauchungen. Den gekühlten Quark gibst du auf ein Küchentuch. Damit der Inhalt nicht herausquillt, schlägst du die Enden nach innen. Der Quarkwickel wird auf das Gelenk aufgelegt, bis er sich warm anfühlt.

Zur Schmerztablette solltest du nur bei besonders starken Schmerzen greifen. Bei der Wahl des passenden Mittels solltest du dich von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Wenn du auf gut Glück deinen Medizinschrank plünderst, könnte dies böse Folgen haben. So ist Aspirin aufgrund seiner blutverdünnenden Eigenschaften bei Verstauchungen und Blutergüssen keine gute Wahl.

In erster Linie braucht dein verletzter Fuß zunächst einmal Ruhe. Damit dies auch wirklich gewährleistet ist, können Schienen oder Bandagen helfen, deinen Fuß in Form zu halten. Welche Maßnahmen erforderlich sind, weiß der Arzt nach Untersuchung des verletzten Knöchels.

Ist es zu einem starken Erguss gekommen, kann der Arzt eine Gelenkpunktion anordnen. Dabei wird mit einer Nadel in den Knöchel gestochen und die angesammelte Flüssigkeit abgesaugt.

Damit das verstauchte Knöchel möglichst schnell zu seiner alten Belastbarkeit zurückfindet, wird der Arzt häufig Physiotherapie verordnen. Zunächst wird die Belastbarkeit mithilfe von Lymphdrainage und Kälte- und Wärmeanwendung wieder hergestellt. Kannst du das verstauchte Gelenk wieder wie gewohnt belasten, fördern Kräftigungsübungen den Heilungsprozess.

Sind die Bänder gerissen, liegt eine schwere Verstauchung vor. Die Bänder können zwar genäht werden, ob der Fuß schneller wieder voll funktionstechnisch ist als bei den eben beschriebenen Methoden, bleibt fraglich. Ein operativer Eingriff bedeutet immer auch ein Risiko für die Gesundheit. Es könnten in Folge einer Operation Entzündungen oder Blutungen auftreten. Auch Nervenschädigungen sind möglich. Leistungssportler denken häufig über eine Operation nach, damit sie an Wettkämpfen möglichst schnell wieder teilnehmen können.

Ist auch nach einem halben Jahr der Fuß noch nicht voll belastbar, wird der Arzt vermutlich zu einer Operation raten. Um das Sprunggelenk zu stabilisieren, werden die Bänder während des Eingriffs gekürzt. Auch nach einer durchgeführten Operation ist es wichtig, die Bewegung und Koordination des Fußes zu trainieren, damit die Verstauchung möglichst schnell der Vergangenheit angehört.

Schwaches Bindegewebe zählt zu den Faktoren, die Verstauchungen begünstigen können. Dem lässt sich mit sportlicher Betätigung und Muskeltraining vorbeugen. Wenn du durch regelmäßiges Training deine Muskeln kräftigst, wird die Bildung von Kollagen angeregt. Es lässt sich einer Bindegewebsschwäche entgegenwirken und das Stützskelett behält seine Elastizität und kann die Fehlbelastung des Knöchels besser abfedern.