Hausmittel bei Rückenschmerzen – Heilpraxis

2022-09-09 12:51:03 By : Mr. Jason Yang

Rückenschmerzen betreffen heutzutage nicht nur ältere Personen. Bereits Kinder leiden darunter. Hausmittel können generell Linderung verschaffen. Jedoch sollte in einigen Fällen unbedingt ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden: Zum Beispiel wenn eine Verletzung vorliegt und/oder den Schmerzen ein Unfall vorausgegangen ist; wenn Taubheitsgefühle oder Kraftverlust auftreten; wenn die Schmerzen in Arme oder Beine ausstrahlen; wenn Lähmungserscheinungen, Blasen-, Darm oder Atemstörungen hinzukommen; bei Fieber und/oder Gewichtsverlust; wenn die Schmerzen sehr massiv und durch die Einnahme eines Schmerzmittels kaum beeinflussbar sind.

Für alle Hausmittel gilt, dass die äußerlichen Anwendungen je nach Schmerzort, das heißt Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule, unterschiedlich stark verwendet werden. Die Halswirbelsäule ist dabei stets mit Vorsicht zu betrachten.

Hier gilt: Keine starken Massagen, keine Sportarten, die die Halswirbelsäule überstrecken oder zu sehr beanspruchen, keine festen Handgriffe. Bei den Wickeln ist die Wirbelsäule stets auszusparen. Ebenso darf nicht direkt auf der Wirbelsäule massiert werden.

Wärmeanwendungen sind einfache Hausmittel bei Rückenschmerzen. Da die Muskulatur dabei stets in Mitleidenschaft gezogen und verkrampft ist, bietet Wärme gute Hilfe.

Ganz einfach anzuwenden ist das Auflegen von angewärmten Dinkelkissen. Besser noch hilft feuchte Wärme. Dafür wird ein warmes, feuchtes Tuch auf die schmerzende Stelle aufgebracht und darüber eine Wärmflasche gelegt.

Hilfreich sind spezielle Pflaster, die auf die Haut geklebt werden und dort ihre Wärme entfalten können. Gerade im Alltag oder auch über Nacht leisten diese Pflaster gute Dienste. Hier sollten jedoch unbedingt die Anwendungshinweise beachtet werden.

Wohltuend sind auch Solekissen, die angewärmt auf die schmerzenden Stellen aufgebracht werden. Hierbei helfen nicht nur die Wärme, sondern auch die Inhaltsstoffe der Sole.

Bei Rückenschmerzen sollten die betroffenen Stellen grundsätzlich stets warm gehalten werden. Ein Schal oder ein um die Hüfte gebundener Pullover sind hier empfehlenswerte Hilfsmittel.

Eis in der Anwendung bei Rückschmerzen ist ein relativ neues Hausmittel. Wenn jemand schon bei der Vorstellung von Eis auf dem Rücken ein schlechtes Gefühl bekommt, sollte von dieser Behandlung besser Abstand genommen werden.

Wer dies jedoch ausprobieren möchte, wickelt ein paar Eiswürfel in ein Tuch und lässt sich ganz sanft damit den schmerzenden Bereich massieren, jedoch nicht länger als fünf bis zehn Minuten. Vorsicht im Bereich der Nieren und der Halswirbelsäule. Nach der Eisbehandlung ist Ruhe angesagt.

Wickel gehören zu den altbekannten Hausmitteln unserer Großmütter. Die Umschläge sind jedoch wieder modern geworden – und dies zu Recht.

Bei Rückenschmerzen hilft eine Auflage mit Heilerde. Dazu wird etwas Heilerde mit heißem Wasser zu einem Brei verrührt und auf die Mitte eines Baumwolltuches aufgebracht, das Tuch wird von beiden Seiten eingeschlagen und mit der dünnen Seite auf die schmerzende Stelle gelegt.

Der Wickel kann dort so lange bleiben, wie dies als angenehm empfunden wird.

Hilfreich ist auch ein Retterspitzwickel. Das darin enthaltene Thymol wirkt Entzündungen entgegen und das Rosmarinöl hilft bei rheumatischen Beschwerden und verbessert zusätzlich die Durchblutung, was gerade bei verspannten Muskeln wichtig ist.

Die fertige Retterspitzmischung wird vor Gebrauch gut geschüttelt, 1:1 mit etwas Wasser vermischt, ein Baumwolltuch damit getränkt und dies dann auf den schmerzenden Bereich gelegt. Darüber kommt nochmals ein Baumwolltuch oder besser ein Moltontuch (Molton ist ein gewebter Stoff aus Baumwolle).

Der Wickel bleibt circa zwei Stunden auf dem Körper. Zuerst verspüren Betroffene eine leichte Kälte, die dann aber in ein wohliges Wärmegefühl übergeht.

Johanniskrautöl, auch bekannt als Rotöl, dient zur Entspannung der Muskulatur. Ein Tuch wird mit leicht angewärmtem Johanniskrautöl getränkt, auf den Rücken gelegt, mit einem weiteren Baumwolltuch und abschließend mit einem Wolltuch abgedeckt.

Der Rest des Öls, der beim Abnehmen des Wickels noch auf der Haut verbleibt, kann ganz sanft einmassiert werden. Aber Vorsicht, auf der Wirbelsäule wird niemals massiert.

Ein weiterer Wickel ist der Kartoffelwickel. Dazu werden die gekochten Pellkartoffeln mit Schale in ein Tuch gewickelt, zerstampft und wenn die Temperatur passt, wird der Wickel auf die betroffene Stelle gelegt. Achtung: Die Kartoffeln können ziemlich heiß sein.

Zu den ganz einfach anzuwendenden Hausmitteln bei Rückenschmerzen gehören Bäder – mit Salz, mit Ölen oder auch mit Teemischungen angereichert. Salzbäder entspannen, wirken antientzündlich und zugleich basisch auf den gesamten Organismus.

Fertige Salzkissen sind im Handel erhältlich. Die Kissen werden ungeöffnet in die Badewanne mit ein wenig Wasser gelegt. Hat sich das Salz aufgelöst, wird die Badewanne komplett mit warmem Wasser befüllt.

Die Badedauer beträgt circa zwanzig Minuten, die Badetemperatur 37°C. Nach dem Bad wird nicht geduscht, der Körper nur etwas abgetupft. Eine Ruhezeit ist danach sehr wichtig.

Eine weitere Möglichkeit ist das Baden in etwas ätherischem Orangenöl. Dazu werden ein paar Tropfen hochwertiges Orangenöl mit etwas Sahne (diese dient als Emulgator) verrührt, dem „fertigen“ Badewasser zugegeben und mit der Hand im Wasser verteilt.

Auch hier ist die Badezeit auf zwanzig Minuten begrenzt. Wer Orangenöl so gar nicht mag, kann als Alternative Thymianöl verwenden. Auch Lavendelöl ist zu empfehlen. Dies hat noch dazu eine sehr entspannende Wirkung auf den gesamten Organismus.

Bei jedem Wannenbad ist zu beachten, dass die Badenden niemals alleine sein sollten. Bei aufkommendem Unwohlsein ist das Bad sofort abzubrechen.

Tee ist ein gutes Hausmittel und auch bei Rückenschmerzen eine gute Hilfe. Weidenrindentee kann die Schmerzen lindern. Dieser Tee sollte allerdings, wenn Magen- oder Darmgeschwüre, Lebererkrankungen oder Asthma vorliegen, nicht konsumiert werden.

Zubereitung des Weidenrindentees: Ein Teelöffel geschnittene Weidenrinde wird mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und das Ganze dann in einem Topf langsam erhitzt, fünf Minuten lang geköchelt und dann abgeseiht. Von dem Tee werden, je nach Bedarf, maximal drei Tassen am Tag getrunken. Jede Tasse wird frisch gekocht.

Folgende Mischung kann bei akuten Schmerzen helfen: Weidenrinde, Teufelskrallenwurzel, Königskerzenblüten, Sternanisfrüchte und Lavendelblüten werden zusammen, zu gleichen Anteilen, gemischt.

Ein gestrichener Esslöffel der Mischung wird mit 250 ml kochendem Wasser überbrüht und muss circa zehn Minuten ziehen. Nach dem Abseihen kann noch etwas Honig hinzugefügt werden. Die zu empfehlende Dosis sind drei Tassen am Tag.

Das Einreiben mit bestimmten Salben oder Ölen ist ein leicht anzuwendendes Hausmittel bei Rückenschmerzen. Hier helfen Salben, die Beinwell, Arnika oder Teufelskralle enthalten.

Auch ein selber zusammengemischtes Öl kann helfen. Als Trägeröl wird Mandel- oder Sesamöl verwendet. Dies wird mit ein paar Tropfen ätherischer Öle wie zum Beispiel Thymian, Lavendel oder Orange vermischt.

Mit sanfter Massage wird die Salbe oder das Öl in die Haut einmassiert. Wichtig ist, die Wirbelsäule stets von der Massage auszusparen.

Bei akuten Rückenschmerzen, die sich im Bereich der Lendenwirbelsäule abspielen, ist eine sogenannte Stufenlagerung zu empfehlen. Der Oberkörper liegt flach, eventuell mit einem kleinen Kissen unter dem Kopf und die Beine werden im 90-Grad-Winkel abgelegt.

Das bedeutet, dass Ober- und Unterschenkel mit Hilfe von Kissen, Decken oder einem speziellen Würfel in eine 90-Grad-Stellung gebracht werden. Dies entlastet und entspannt die Wirbelsäule.

Bewusstes Atmen, leise Musik – beides kann die Entspannung noch verstärken. Diese Lagerung wird am besten so oft wie möglich durchgeführt.

Rückenschläfer sollten auch nachts eine leichte Stufenlagerung einnehmen. Bei Seitenschläfern werden Kissen zwischen die Beine geschoben. Auch hierbei wird der Bereich der unteren Wirbelsäule entlastet.

Bei Problemen in der Halswirbelsäule muss die „beste“ Lagerung ausprobiert werden. Hier existiert kein allgemein gültiges Rezept. Nicht jedes Kissen ist auch für Jede/n das Richtige. Häufig müssen verschiedene Kissen getestet und von Zeit zu Zeit gewechselt werden.

Wenn sich Betroffene bewegen können und die Schmerzen nicht zu massiv sind, sind Spaziergänge eine gutes Hausmittel bei Rückenschmerzen. Auch wenn die Bewegung an der frischen Luft nur ganz langsam ausgeführt wird und nur für kurze Zeit, so ist dies besser, als nur auf der Couch zu liegen – vorausgesetzt Betroffene sind fähig dazu.

Kampferöl hilft der Muskulatur, sich zu entspannen und dies vor allem in Verbindung mit Wärme. Etwas Mandel- oder Sesamöl wird mit ein paar Tropfen ätherischem Kampferöl gemischt und damit, am besten vor dem Schlafengehen, die betroffene Muskulatur eingerieben.

Kampferöl sollte nicht verwendet werden, wenn Betroffene sich gerade in einer homöopathischen Behandlung befinden. Kampfer kann die Wirkung der eingesetzten Homöopathika außer Kraft setzen.

Treten Rückenschmerzen immer wieder auf oder sind sogar latent vorhanden, ist grundsätzlich ärztliche Hilfe aufzusuchen. Auf jeden Fall gilt es, die Lebensweise zu überdenken. Vielleicht fehlt Bewegung.

Doch welche Art von Bewegung ist die Richtige? Dazu gehören Spaziergänge, Rückenschwimmen, Tanzen, Nordic Walking, Klettern, Fahrradfahren, Trampolinspringen und Yoga.

Nicht jeder Sport ist für Jede/n geeignet. Auch wenn manche Sportarten bei Rückenbeschwerden empfohlen werden, heißt dies noch lange nicht, dass diese im speziellen Fall tatsächlich gut tun. Dies müssen Betroffene selbst austesten und entscheiden.

Sport setzt Glückshormone frei, dies reduziert Stress und dies wiederum lindert Rückenschmerzen. Durch die Bewegung und die Anstrengung wird die Atmung intensiver, wodurch die Muskulatur besser durchblutet wird.

Auf jeden Fall sollte jedoch eine Sportart gewählt werden, die Freude macht und zu den jeweiligen Rückenbeschwerden passt. So ist zum Beispiel das Klettern gut für den unteren und mittleren Wirbelsäulenbereich, allerdings nicht bei Problemen mit der Halswirbelsäule.

Ein bestehendes Übergewicht sollte unbedingt abgebaut werden, da dies die Wirbelsäule zu sehr belastet.

Bei bestehenden Rückenschmerzen ist richtiges Bewegen und auch Tragen sehr wichtig. Bei längeren Spaziergängen, vor allem auf hartem Boden, sind Schuhe zu empfehlen, die eine dickere Sohle haben und gut gefedert sind.

Bei Halswirbelsäulenbeschwerden gilt es, schnelles Drehen des Kopfes und alles, wobei der Kopf für längere Zeit in den Nacken gelegt werden muss, zu vermeiden. Schweres Tragen ist bei jeglicher Art von Rückenschmerzen zu meiden.

Wenn getragen werden muss, dann aber richtig. Einen Gegenstand anzuheben wird stets in aufrechter Position der Wirbelsäule durchgeführt. Einkäufe werden, wenn dies unbedingt sein muss, gleichmäßig auf zwei Taschen verteilt und diese rechts und links getragen.

Morgens, wenn der Wecker geklingelt hat, ist eine Sekunde Innehalten wichtig – kein hektisches Springen aus dem Bett, sondern zuerst auf die Seite drehen, sich dann mit den Händen abstützend aufsetzen und dann erst aufstehen.

Die Sitzhaltung sollte über den Tag hinweg immer wieder geändert werden. Auch die Sitzmöglichkeiten sollten nicht immer dieselben sein.

Wer es möglich machen kann, führt seine Arbeit zwischendurch anstatt im Sitzen auch mal im Stehen durch. Übungen zur Streckung und Dehnung zwischendurch sind wichtig. Gefährlich für den Rücken sind stereotype Haltungen.

Für die Bandscheiben ist eine große Portion an Flüssigkeit nötig. Demnach ist die eigene Trinkmenge zu beachten. Am besten werden nur stilles Wasser und verschiedene Tees getrunken.

Alles, was übersäuert, ist auch für die Rückenmuskulatur schlecht. Denn diese wird auch irgendwann einmal sauer und dies bereitet Rückenschmerzen. Deshalb wird Tierisches und Süßes reduziert. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist anzustreben. (sw)

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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