Gesundheitsgefahr: Bundesamt warnt vor Sahne | PraxisVITA

2022-09-09 12:46:23 By : Ms. Tina Yuan

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt aufgrund einer aktuellen Studie vor Rückständen in Sahne. Die Hintergründe.

Schon wieder eine Warnung, die auf den ersten Blick eine unschöne Wahrheit preisgibt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, kurz BVL, hat sich in einer Studie mit einer echten Leckerei beschäftigt, die im Sommer auf keinen Fall fehlen darf – der Schlagsahne. Diese kommt in vielen Eisdielen und Cafés aus praktischen Sahneautomaten aus Edelstahl fertig portioniert auf den Teller. Das Problem dabei nur: Bei der Reinigung dieser Automaten bleiben oft unschöne Rückstände zurück, die zu gesundheitlichen Problemen führen können.

In den handelsüblichen Sahneautomaten wird in der Regel literweise Sahne erst gekühlt, aufgeschlagen und dann frisch aus der Düse auf Eis und andere Gerichte portioniert. Klar, dass die riesigen Automaten entsprechend gereinigt werden müssen – oder besser gesagt sollten!

Die meisten dieser Automaten verfügen – ähnlich wie ein Kaffee-Vollautomat – über automatische Reinigungsprogramme, welche mit Desinfektionsmitteln die Maschine von Rückständen befreien. Jedoch mit einem faden Nachgeschmack.

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Denn wie eine aktuelle Studie des Bundesamtes zeigt, bleiben dabei häufig gesundheitsgefährdende Stoffe zurück, die in den Desinfektionsmitteln enthalten sind. Darunter unter anderem Benzalkoniumchlorid (BAC) und Didecyldimethylammoniumchlorid (DDAC). Dabei handelt es sich um sogenannte Biozide (Mittel zur Schädlings- und Bakterien-Bekämpfung), die gegen Keime wirken und häufig auch zur Flächendesinfektion angewendet werden.

Biozide stehen im Verdacht, Antibiotika-Resistenzen zu fördern, Allergien zu stärken, Krebs zu verursachen und das Erbgut zu verändern.

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Im Rahmen der Studie des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2021 deutschlandweit knapp 300 Sahne-Proben aus den Automaten untersucht. Das Ergebnis: Jede fünfte Probe wurde beanstandet, weil sie zu hohe Desinfektionsmittelgehalte aufwies. Über 40 Proben überschritten dabei den Höchstgehalt von Benzalkoniumchlorid-Rückständen. Zehn der 300 Proben enthielten zu viel des Biozids Didecyldimethylammoniumchlorid. Weitere zehn Proben überschritten den Höchstgehalt beider Stoffe. Teilweise sogar um mehr als das Zehnfache!

In sechs der untersuchten Sahne-Proben (2 Prozent) waren die Biozid-Werte so hoch, dass das Bundesamt sogar eine akute Gesundheitsgefahr beim Verzehr der Sahne nicht ausschließen konnte.

Dabei wäre die Lösung des Problems einfach. Eigentlich nämlich sollte nach der Desinfektion der Sahne-Automaten das Gerät mit heißem Wasser nachgespült werden. Bei über 40 Prozent der untersuchten Geräte war dies nicht der Fall.

Schlagsahne: Bundesamt warnt vor Desinfektionsmittel-Rückständen, in: Ökotest.de

Quartäre Ammoniumverbindungen in Schlagsahne aus Sahneautomaten, in: bvl.bund.de

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