Lymphdrüsenschwellung – Symptome, Diagnose und Therapie – Heilpraxis

2022-09-17 14:05:19 By : Mr. xiaoming shi

Das Lymphsystem ist einer der sensibelsten Leitungskreise unseres Körpers. Körperinterne Ungereimtheiten, wie sie beispielsweise von Störungen im Stoffwechsel oder Blutkreislauf gestellt werden, können dabei sehr leicht für eine Lymphdrüsenschwellung (Lymphadenopathie) sorgen. Die Schwellung kann an zahlreichen Stellen des Körpers auftreten und, je nach Lokalisation, auf ganz unterschiedliche Gesundheitsbeschwerden hindeuten. Gefürchtet ist hier insbesondere der Lymphdrüsenkrebs. Zwar muss dabei nicht immer eine ernsthafte Krankheit vorliegen, anhaltende Lymphdrüsenschwellungen sind aber auf jeden Fall zu beobachten. Weitere wichtige Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsoptionen bei Lymphdrüsenschwellungen erfahren Sie im nachstehenden Beitrag.

Wie der Blutkreislauf besitzt auch das Lymphsystem (Systema lymphaticum) eine Vielzahl an Gefäßen, die sich durch den gesamten Körper erstrecken. In ihnen fließt die Lymphflüssigkeit (auch: Lymphe genannt) – eine hellgelbe Flüssigkeit, die eine Zwischenstufe zwischen dem Blutplasma und dem Gewebewasser darstellt. Sie transportiert unter anderem Nährstoffe und Abbauprodukte durch den Körper, welche aufgrund ihrer Größe nicht direkt über die Blutgefäße aufgenommen werden können. Hierzu zählen zum Beispiel Proteine und Fette. Ansonsten ähnelt die Zusammensetzung der Lymphflüssigkeit stark jener der normalen Gewebsflüssigkeit, wobei die Grundzutaten

Als Filterungseinheiten für die Lymphe fungieren nun die Lymphdrüsen, wobei der Begriff “Lymphdrüse” eigentlich recht irreführend ist. Tatsächlich sind hiermit keine Drüsen im eigentlichen Sinne gemeint, sondern vielmehr die Lymphknoten (Nodus lymphaticus), von denen es zwischen 300 und 700 gibt beim Menschen. Die oval geformten Knötchen sind im Durchschnitt 0,5 bis 1 cm groß und bestehen aus einer äußeren Bindegewebskapsel, die ein Zellgemisch aus

Letztere beiden Zellarten geben dabei einen Hinweis auf eine weitere wichtige Aufgabe der Lymphknoten – die im Bereich der Immunabwehr. Denn neben Nähr- und Abbaustoffen transportiert die Lymphflüssigkeit auch Lymphozyten – genauer gesagt, B-Lymphozyten und T-Lymphozyten. Eine besondere Einheit von Immunzellen, welche zur körpereigenen Abwehr von Infektionskrankheiten unabdingbar sind. Sobald Krankheitserreger in den Körper eindringen, müssen sie von den Lymphozyten zunächst erkannt und untersucht werden, bevor sie im Anschluss zielführend bekämpft werden können. Zu diesem Zweck zerstören Lymphozyten anfänglich kleinere Erregervorkommen, die sie beim Zirkulieren durch den Organismus entdecken, und sammeln Informationen aus deren Überresten. Die Informationen werden im Anschluss an die Lymphknoten herangetragen, von wo aus schließlich die Immunantwort eingeleitet wird. Dies geschieht durch die vermehrte Produktion neuer Lymphozyten, die nun jedoch mit den nötigen Spezialinformationen zur weiteren Gegenwehr und verbesserten Erkennung der Krankheitserreger ausgestattet sind. Über die Blut- und Lymphbahnen werden diese optimierten Lymphozyten im ganzen Körper verteilt, so dass eine großflächige Bekämpfung der Infektion stattfinden kann.

Aufgrund seiner für die Gesundheit und den Stoffwechsel des Körpers unerlässlichen Funktionen, in Hinblick auf den Transport von Feinstoffen und sensiblen Immuninformationen, sind das Lymphsystem und die Lymphknoten im Speziellen sehr anfällig für Störreize. Zu Schwellungen der Lymphknoten kann es hierbei schon durch geringste Ungereimtheiten in der Zusammensetzung der Lymphflüssigkeit kommen. Ist die Lymphe zum Beispiel zu dickflüssig, weil der oder die Betroffene nicht genug Flüssigkeit zu sich genommen hat, bedeutet dies zusätzlichen Stress für die Filterungseinheit der Lymphknoten. Eine Schwellung ist hier nicht auszuschließen, jedoch eher unbedenklich, da sie nach ausreichender Flüssigkeitszufuhr schnell behoben ist.

Ernster sind dagegen krankheitsbedingte Lymphdrüsen- bzw. Lymphknotenschwellungen. Bei bestehenden Infektionen sind geschwollene Lymphknoten beispielsweise nahezu ein Standardsymptom. Ebenso können vorliegende Zellmutationen, wie sie für Krebserkrankungen typisch sind, die Lymphknoten überlasten und mit Schwellungen reagieren lassen. Sollte das Immunsystem der Infektionserkrankung nicht schnell genug Herr werden oder sich eine Krebserkrankung ungehindert im Körper ausbreiten, kann es außerdem zu einer Lymphknotenentzündung (Lymphadenitis) kommen, die wiederum eine anhaltende Vergrößerung der Lymphknoten zur Folge hat. Man spricht auch von einer chronischen Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie).

Im Grunde kann jede kleinere Infektion zu geschwollenen Lymphknoten führen. Die Schwellung resultiert hier aus den Erregerpartikeln, welche durch die Lymphozyten an die Knoten herangetragen werden, um diese zu einer Immuninformation umzuwandeln. Es handelt sich hier also um eine natürliche Abwehrreaktion auf schädliche Keime, die allerdings nicht unbeachtet bleiben sollte. Werden die Lymphknoten über einen längeren Zeitraum mit zu vielen Infektionserregern beziehungsweise deren Bestandteilen konfrontiert, kann die natürliche Reizreaktion schnell in eine handfeste Entzündung der Lymphknoten umschlagen. In diesem Fall sind die Lymphozyten mit der Erregerbekämpfung überfordert und die Keime wandern in das Lymphsystem ein, bevor sie von den Immunzellen unschädlich gemacht werden können. Schon kleinere Infektionskrankheien können zu geschwollenen Lymphknoten führen. Die Lymphozyten tragen dabei Erregerpartikel an die Knoten heran, welche zu einer Immuninformation umgewandelt werden. Dies ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers auf Keime. (Bild: New Africa/fotolia.com)

Im Gegensatz zu kurzfristigen stress- oder ernährungsbedingten Lymphknotenschwellungen, gehen infektionsbedingte Lymphknotenschwellungen zumeist mit Schmerzen einher. Je nach Lage der betroffenen Lymphknoten im Körper sind zusätzlich weitere Begleitsymptome denkbar.

Ist beispielsweise eine Infektion im Hals- und/oder Rachenbereich für die Schwellung verantwortlich, kann es zu daraus resultierenden Schluckbeschwerden und Rachenschmerzen kommen. Zu nennen wären hier insbesondere Infektionserkrankungen im HNO-Bereich wie Erkältungen, Grippen, Mandel- oder Rachenentzündungen. Auch entzündliche Zahnerkrankungen, zum Beispiel entzündete Backen- oder Weisheitszähne, können die Lymphknoten stark reizen. Daneben gibt es auch Infektionen bei denen die Lymphknotenschwellung zwar schmerzfrei verläuft, die krankheitsbedingten Gefahren für die Gesundheit jedoch umso schwerwiegender sein können. Einige Beispiele für derartige Erkrankungen sind:

Ein besonderes Alarmzeichen stellen Lymphknotenschwellungen bei verschiedenen Formen von Krebs dar. Gerade Frauen sind hier sehr schnell besorgt, wenn die Lymphknoten im Brust- und Achselbereich dauerhaft vergrößert sind, da dies auf Brustkrebs hindeuten kann. Die Tumorzellen wandern dabei relativ leicht in das Lymphsystem ein, da sie die weibliche Brust sehr großzügig umgeben.

Doch auch andere Krebserkrankungen können sich durch geschwollene Lymphknoten äußern. Das gilt allen voran für Lymphknotenkrebs. Charakteristisch sind Lymphknotenschwellungen insbesondere für Morbus Hodgkin, auch bekannt als Lymphogranulomatose. Es handelt sich dabei um einen bösartigen Tumor im Lymphsystem, als dessen Ursache eine Vorerkrankung durch das Epstein-Barr-Virus vermutet wird. Ebenso werden bestehende Immunstörungen als Co-Faktor diskutiert.

Eine weitere Variante des Krebses, die sich verhältnismäßig früh durch geschwollene Lymphknoten bemerkbar macht, ist Blutkrebs (Leukämie). Da das Lymphsystem in ständigem Austausch mit den Blutgefäßen steht, birgt diese Krebsart zudem auch das Risiko, Lymphome als Folgeerkrankung zu verursachen.

Es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe für geschwollene Lymphknoten. Beispielsweise kann es zu Wassereinlagerungen im Lymphsystem, sogenannten Lymphödemen, kommen. Ferner neigt das entzündliche Krankheitsgeschehen von systemischen Erkrankungen wie z.B. Rheuma und Gelenkerkrankungen (beispielsweise Arthritis) dazu, auch Einfluss auf die Lymphknoten zu nehmen und hier sekundäre Entzündungen hervorzurufen. Die Alternativmedizin macht häufig Schlacken und Schadstoffe, die sich im Lymphsystem angesammelt haben, für die Schwellungen verantwortlich. In diesem Zusammenhang sind, neben einer ungesunden Ernährung mit zu vielen Zusatzstoffen, auch Umwelt- und Industrieschadstoffe als mögliche Auslöser der Schwellungen denkbar.

Eine Lymphdrüsenschwellung wird für die Betroffenen meist durch eine tastbare Größenzunahme des Lymphknotengewebes unter der Haut bemerkbar. Das Ausmaß der Schwellung schwankt dabei zwischen „nur bei direkter Berührung zu ertasten“ bis hin zu „mit dem bloßen Auge erkennbar.“

Je nach Ursache kann die Lymphdrüsenschwellung mit oder ohne Schmerzen auftreten. Ist sie mit Schmerzen verbunden, kann das ein Hinweis auf eine mehr oder weniger harmlose Entzündung im Lymphknoten selbst oder im Abflussgebiet des Lymphknotens sein. Beispielsweise schwellen die Lymphknoten an, wenn der Körper mit einer Mandelentzündung belastet ist. Als Begleitsymptom treten häufig Schluckbeschwerden auf, die aufgrund der Mandelschwellung und der reaktiven Anschwellung der umliegenden Lymphknoten entstehen. Ebenso können nach Interventionen an den Zähnen oder dem Kiefer schmerzhafte Lymphdrüsenschwellungen am Hals entstehen, die hier eher als allgemeine Abwehrreaktion zu bewerten sind und noch keinen Hinweis auf eine manifeste Entzündungsreaktion bilden. Ähnliches kann in jeglichen Körperregionen im Anschluss an Operationen oder andere medizinische Eingriffe beobachtet werden.

Tritt eine Lymphdrüsenschwellung ohne erkennbaren Zusammenhang mit einer Infektion und in Abwesenheit von Schmerzen auf, kann dies unter Umständen auf eine bösartige Erkrankung im Körper hinweisen. Die Lymphknoten schwellen bei Krebserkrankungen an, wenn sie im Rahmen ihrer Filterfunktion entartete Zellen identifizieren, oder das Lymphknotengewebe selbst entartet bzw. von entarteten Zellen befallen ist. Unerklärliche Schwellungen des Lymphknotengewebes sollten daher immer ernst genommen und ärztlich untersucht werden. Häufig beschreiben Betroffene, zusätzlich zur Lymphdrüsenschwellung, andere Symptome, die in der medizinischen Fachsprache als B-Symptomatik bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um:

Fieber, welches ohne erkennbaren Hinweis auf einen Infekt der oberen Atemwege, eine Infektion von Wunden oder eine Blasenentzündung etc. auftritt. Es geht in der Regel ohne medizinische Interventionen (Fiebersenker, Wadenwickel) zurück, um nach Stunden oder Tagen wieder aufzuflammen. Fieberschübe sind, neben Nachtschweiß und ungewolltem Gewichtsverlust, ernstzunehmende Anzeichen für bösartige Erkrankungen des Lymphsystems. Das Fieber sinkt in der Regal von allein, um nach unbestimmter Zeit wieder aufzutreten. (Bild: Svyatoslav Lypynskyy/fotolia.com)

Betroffene schwitzen nachts stark, wachen mit durchnässter Schlafkleidung, nassen Haaren und schwitziger Haut auf, wobei die Bettwäsche mitunter tropfnass ist.

Betroffene nehmen deutlich an Gewicht ab, ohne dass sie dies im Rahmen einer Diät forciert haben. Nicht selten wird eine generelle Appetitlosigkeit oder eine Abneigung gegenüber bestimmter Lebensmittel (zum Beispiel Fleisch) beschrieben.

Die Unterscheidung der Lymphdrüsenschwellung anhand der verursachenden Faktoren kann nicht nur hinsichtlich einer vorhandenen oder ausbleibenden Schmerzsymptomatik, sondern auch anhand weiterer charakteristischer Merkmale erfolgen:

Die Merkmale aus dieser Übersicht können jedoch lediglich eine erste Annäherung an die mögliche Ursache geben. Sie ersetzen keine medizinische Diagnose und geben auch keine Garantie.

Im ersten Schritt wird der hinzugezogene Arzt eine Anamnese mit anschließender körperlicher Untersuchung durchführen. Hierbei werden sowohl die betroffenen Areale eingehend inspiziert und palpiert, als auch die umliegenden Stellen eingehend beobachtet. So werden z.B. bei einer Lymphdrüsenschwellung im Achselbereich auch die Brust, der Rücken und die Arme angeschaut und auf Unregelmäßigkeiten hin untersucht. Bei geschwollenen Lymphknoten im Halsbereich wird der Rachen inspiziert und es werden gezielte Fragen zu Husten, Farbe des Auswurfes, Ohrenschmerzen und eventuellen Hautausschlägen gestellt. Das weitere Vorgehen zur Diagnosefindung orientiert sich an den Hinweisen aus der ersten ärztlichen Untersuchung. Ist eine Verletzung oder ablaufende Infektion mit der Lymphdrüsenschwellung verbunden, werden wahrscheinlich keine weiteren Diagnoseschritte eingeleitet, sondern es erfolgt direkt die Ursachenbehandlung.

Bei Unklarheiten hinsichtlich der Diagnose stehen noch weitere Diagnosemethoden zur Verfügung:

Eine Lymphdrüsenschwellung ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, welches bei sehr vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern auftritt. Entsprechend gibt es auch keinen eigenständigen Therapieansatz um eine Lymphdrüsenschwellung zu behandeln. Vielmehr findet eine ursachenorientierte Behandlung der Grunderkrankung statt, welche das Ziel verfolgt, Begleitsymptome, wie beispielsweise die Lymphdrüsenschwellung, zu lindern. In vielen Fällen bedarf eine Lymphdrüsenschwellung überhaupt keiner speziellen Therapie. Etwa dann, wenn sie im Rahmen einer Erkältungserkrankung oder in der Abheilungsphase nach einer Intervention am Zahnapparat entsteht. Dann schwellen die betroffenen Lymphknoten meist ohne großes Zutun bei Genesung des Betroffenen von selbst wieder ab.

Die Pharmazie bietet einige Medikamentengruppen an, welche die verschiedenen Ursachen für Lymphdrüsenschwellungen angreifen und behandeln können. Ist eine bakterielle Entzündung als Ursache für die Schwellung bekannt, kann ein entsprechend ausgewähltes Antibiotikum schnell Linderung verschaffen. Dieses wird in der Regel oral in Tablettenform appliziert. Jedoch sollte ein Einsatz von antibiotisch wirksamen Substanzen immer hinsichtlich des Nutzens diskutiert werden. Häufig kann der Körper auch ohne antibiotische Therapie eine bakterielle Infektion bekämpfen. In manchen Fällen, beispielsweise, wenn die Entzündung weit fortgeschritten ist und auf den ganzen Körper überzugehen droht, kann es ratsam sein, auf eine intravenöse Applikation umzusteigen. Ein ausgewähltes Antibiotikum kann die Schmerzen schnell lindern, wenn eine bakterielle Entzündung für die Schwellung der Lymphdrüsen verantwortlich ist. Jedoch sollte die Einnahme von Antibiotika stets hinterfragt werden, da der Körper bakterielle Infektionen auch ohne eine antibiotische Therapie bekämpfen kann. (Bild: BillionPhotos.com/fotolia.com)

Ähnlich verhält es sich bei viral bedingten Infektionen. Leichte virale Infekte bedürfen in der Regel keiner weiteren speziellen Therapie. Hier kann bei starker Beeinträchtigung des Immunsystems, durch Schmerzen und Fieber symptomatisch mit diversen Schmerzmitteln gearbeitet werden. Jedoch sollte dem Körper die Möglichkeit gegeben werden, den Infekt allein zu bewältigen. Virustatika (der Vermehrung von Viren entgegensteuernde Medikamente) kommen meist erst zum Einsatz, wenn Betroffene eine geschwächte Immunlage haben, der virale Infekt trotz Ruhe und symptomatischer Behandlung nicht abklingt oder sich eine weitere Infektion (Sekundärinfektion) einstellt.

Wurde eine Krebserkrankung als Ursache für die Lymphdrüsenschwellung diagnostiziert, gibt es viele verschiedene Ansatzmöglichkeiten für eine Therapie. Häufig findet neben einer Operation und lokalen Bestrahlungstherapie auch eine Therapie mit zytostatisch wirkenden Medikamenten Anwendung. Die notwendige Zusammensetzung dieser Chemotherapie wird anhand der verursachenden Krebserkrankung und seiner Eigenschaften zusammengestellt. Sie kann in Tablettenform oder als Infusionslösung in den Körper eingebracht werden.

Eine operative Versorgung einer Lymphdrüsenschwellung kommt bei zwei Grunderkrankungen infrage:

Krebszellen haben die Eigenschaft sich über verschiedene Wege im Körper zu verteilen und im Absiedlungsgebiet weitere Entartungen zu entfachen. Ein häufig genutzter Weg erfolgt über die Lymphbahnen und Lymphknoten. Deshalb werden sehr häufig bei der Entnahme von operablen Krebsgeschwüren auch die umliegenden Lymphknoten entfernt, um das Streuungsrisiko zu minimieren.

Ist der Lymphknoten selbst entzündet, zum Beispiel, wenn bei offenen Verletzungen Krankheitserreger in die Lymphbahn gelangen, kann die Entzündung unter Umständen so stark sein, dass sich Eiter im Lymphknoten bildet und ein Abszess entsteht. Um ein Platzen des Abszesses und damit eine drohende Verbreitung der Krankheitserreger über die Blutbahn zu umgehen, werden die betroffenen Lymphknoten in einer Operation unter sterilen Bedingungen eröffnet, der Eiter und das zerstörte Gewebe werden entfernt und die Wundhöhle wird unter Einbringung von antibiotisch wirksamen Tamponaden wieder verschlossen. Häufig wird in die Höhle noch eine Drainage eingebracht, die ein Abfließen des Wundsekrets und gegebenenfalls eine Spülung der Wundhöhle gewährleisten soll.

Ein wesentlicher Anteil der Lymphdrüsenschwellungen wird durch harmlose Infekte, vor allem der oberen Atemwege, verursacht oder entsteht im Rahmen von Reaktionen des Immunsystems auf äußere Einflüsse, wie z.B. nach Eingriffen an den Zähnen oder leichten Hautverletzungen. In solchen Fällen bedarf es meist keiner speziellen Therapie und die Lymphdrüsenschwellung spricht sehr gut auf Hausmittel an, die das Immunsystem stärken:

Die Lymphdrüsenschwellung kann auch direkt behandelt werden. Beispielsweise kann eine leichte Massage des betroffenen Lymphknotens den Lymphabfluss anregen. Hierfür massiert man den Lymphknoten mit den Fingern unter leichtem Druck. Für eine bessere Geschmeidigkeit der Haut kann eine kleine Menge der folgenden Substanzen verwendet werden:

Diese Substanzen beinhalten eine entzündungshemmende Komponente und können über die Haut aufgenommen werden, was zu einer Reduktion der Entzündungszeichen beitragen kann. Lokale Wärme fördert den Lymphabfluss ebenfalls, was abschwellend auf den Lymphknoten wirken kann. Betroffene können hierfür mehrmals täglich das Areal mit einem Wärmekissen, warmen Kompressen oder einer Infrarotlampe behandeln. Die Behandlung sollte nicht länger als zehn Minuten andauern, kann aber mehrmals täglich wiederholt werden. Sind die Lymphknoten im Bereich des Halses im Rahmen einer Mandelentzündung oder direkt nach einer Intervention an den Zähnen geschwollen, kann das regelmäßige Gurgeln mit Salzwasser oder Salbeitee schnell Linderung bringen. Hierfür kocht man einfach Salbeitee oder mischt einen halben Teelöffel Salz in eine Tasse Wasser. Nach dem Abkühlen der Flüssigkeit kann man mehrmals täglich den Rachenraum damit spülen.

Es gibt viele Kräuter, die den Lymphabfluss anregen und damit einem Lymphstau entgegenwirken. Hierzu gehören:

Diese Kräuter können als Tee oder in Pulverform innerlich angewendet werden. Sie können aber auch als warmer Aufguss auf eine Kompresse gegeben werden und lokal auf der betroffenen Stelle Anwendung finden.

Sowohl die Hausmittel, als auch die Naturheilkunde finden ihre Grenzen, wenn die Lymphdrüsenschwellung länger als zwei Wochen anhält und kein Anzeichen für eine ablaufende Infektion zu finden ist. Spätestens dann sollten Betroffene die Schwellung von einem Arzt untersuchen lassen.

Unter den Schüßler-Salzen wirken vor allem Kalium chloratum (Nr. 4), Magnesium phosphoricum (Nr. 7) und Natrium phosphoricum (Nr. 9) einem Lymphstau entgegen. Im Repertoire der Homöopathie werden Silicea, Natrium muriaticum und Nux vomica erfolgreich bei Lymphdrüsenschwellungen eingesetzt.

Um das Lymphsystem zu entschlacken oder nach einer strapaziösen Erkrankung zu reinigen, bietet die Ernährung einige wunderbare Lösungen. Wichtig ist es hier vor allem, die Ernährung so zu gestalten, dass ungesunde Lebensmittelbestandteile, wie gesättigte Fettsäuren oder Zucker, die Lymphe nicht allzu stark belasten. Je mehr Filterungsaufwand die Lymphknoten hier betreiben müssen, desto wahrscheinlicher ist eine reizreaktive Schwellung. Außerdem können sich Fette und Co. bei einer anhaltenden Überversorgung auch im Lymphsystem ablagern und so als Schlacken zu Reizungen und Entzündungen führen. Eine immunstärkende und verdauungsfördernde Kost mit reichlich Vitaminen und Ballaststoffen aus Obst und Gemüse kann bei der Entlastung des Lymphsystems ebenfalls helfen. Ein gestärktes Immunsystem senkt das Infektionsrisiko und somit den zur Abwehr von Erregern notwendigen Extraaufwand, den die Lymphknoten im Krankheitsfall betreiben müssen.

Eine gute Verdauung wiederum nimmt den Lymphknoten als Filterungseinheiten einiges an Arbeit ab und kann Nahrungsmittelbestandteile oftmals effizienter spalten, so dass Nährstoffbestandteile auch wirklich nur dann ins Lymphsystem eingehen, wenn es zwingend erforderlich ist. (ma)

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Das Fachportal für Naturheilkunde und Gesundheit