Distorsion: Symptome und Behandlung einer Verstauchung

2022-09-17 14:05:23 By : Mr. Ted Yang

Bei einer Distorsion (Verstauchung) handelt es sich um eine Verletzung der Bänder oder Gelenkkapsel, die entsteht, wenn das Gelenk über sein natürliches Maß hinaus bewegt wird. Eine Distorsion kommt vor allem im Sport vor, wenn der Sportler durch schnelle oder unnatürliche Bewegungen mit dem Fuß umknickt oder sein Knie verdreht

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Die Ursache für eine Distorsion ist also immer eine Überdehnung eines Gelenks. Die Folge: Ein verstauchtes Gelenk ist zwar noch belastbar, schmerzt aber und ist in seiner Funktionsfähigkeit meist stark eingeschränkt. Außerdem schwillt das Gelenk auffallend an und es kann sich ein Bluterguss (Hämatom) bilden.

Besonders oft tritt eine Distorsion in den Sportarten auf, in denen die Sportler schnell ihre Richtung wechseln oder ständig beschleunigen und abbremsen – etwa beim Tennis. Durch Umknicken entsteht dabei meist eine Verstauchung des oberen Sprunggelenks: Umgangssprachlich sagt man, der Sportler habe sich den "Fuß verstaucht" – Mediziner bezeichnen die Verletzung als OSG-Distorsion.

Aber auch die Verstauchung des Handgelenks (z.B. durch Stürze) oder eine Distorsion des Kniegelenks (durch Verdrehung) kommen häufig vor – zum Beispiel, wenn ein Fußballspieler mit seinem Fußballschuh im Rasen hängenbleibt und dabei sein Knie verdreht.

Die Halswirbelsäule kann ebenfalls von einer Verstauchung betroffen sein – zum Beispiel, wenn der Kopf durch einen Autounfall ruckartig nach vorne oder nach hinten geschleudert wird. Dann ist auch von einem Schleudertrauma beziehungsweise einer HWS-Distorsion die Rede.

Häufig treten Distorsionen im Rahmen von Kombinationsverletzungen auf – es können also gleichzeitig mehrere Strukturen (wie Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen) verletzt sein. Das Ausmaß der Verstauchung lässt sich auf den ersten Blick oft nicht klar erkennen – die Bänder können zum Beispiel lediglich überdehnt oder teilweise gerissen sein.

Die Beschwerden und eine körperliche Untersuchung reichen aber oft nicht aus, um eine einfache Verstauchung von einer ernsthaften Verletzung zu unterscheiden. Daher kommen bei Verdacht auf eine Distorsion zur Diagnose Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz, um mögliche Begleitverletzungen auszuschließen.

Nur wenn die Verletzung über eine einfache Distorsion hinausgeht und das Gelenk instabil ist, kommt eine Operation in Betracht, um den Kapsel-Band-Apparat wiederherzustellen. Bei einer einfachen Verstauchung reicht es aus, das Gelenk nach der PECH-Regel zu behandeln.

Dabei ist es wichtig, die Verstauchung schnell zu behandeln. Die Erstversorgung der Distorsion folgt der sogenannten PECH-Regel ̵ dabei steht:

Die weitere Behandlung der Distorsion besteht darin, das betroffene Gelenk ein bis zwei Wochen lang zu stabilisieren. In der Regel verlaufen Verstauchungen unkompliziert – spätestens drei Monate nach der Verletzung ist in der Regel die vollständige Sporttauglichkeit wiederhergestellt.

Eine Distorsion oder Verstauchung ist eine Gelenkverletzung, die entsteht, wenn der normale Bewegungsspielraum des Gelenks durch Umknicken oder Verdrehen (lat. distortio = Verdrehung) überschritten ist: Die ursächliche Krafteinwirkung hebelt die Gelenkflächen einen Moment lang aus ihrer normalen Position, ohne sie vollständig auszurenken.

Dabei kommt es zu einer Überdehnung oder Zerrung der Gelenkkapsel und/oder Bänder und Muskeln, die das Gelenk umgeben. Auch kleine Gewebseinrisse können bei Verstauchungen auftreten.

Ein verstauchtes Gelenk bleibt jedoch weiterhin stabil: Mit Ende der Krafteinwirkung kehren die Gelenkflächen wieder in ihr Gelenklager zurück.

Der Begriff Distorsion ist gleichbedeutend für Dehnungen und Zerrungen im Kapsel- und Bandapparat eines Gelenks und beschreibt eigentlich einen Unfallmechanismus: So entstehen zum Beispiel gerissene Bänder im oberen Sprunggelenk (OSG) durch dessen Distorsion oder ist das Schleudertrauma die Folge einer Verdrehung der Halswirbelsäule (HWS-Distorsion).

Die Verstauchung ist ein typischer Verletzungsmechanismus beim Sport. Eine solche Sportverletzung ist oft eine sogenannte Kombinationsverletzung, bei der gleichzeitig mehrere Strukturen (wie Muskeln, Sehnen oder Gelenke) betroffen sind.

Die Distorsion (Verstauchung) gehört zu den mit großer Häufigkeit auftretenden Sportverletzungen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Verstauchung im Sprunggelenk (Verbindung zwischen Fuß und Unterschenkel); oft betrifft die Distorsion auch das Knie oder das Handgelenk.

Eine Distorsion (Verstauchung) entsteht durch eine übermäßig starke Krafteinwirkung auf ein Gelenk: Ein verstauchtes Gelenk ist die Folge einer meist unerwarteten, erzwungenen Bewegung, die den normalen Bewegungsspielraum des Gelenks überschreitet. Dies schädigt den Kapsel- und Bandapparat des Gelenks.

In welchem Ausmaß das von der Verstauchung betroffene Gelenk geschädigt ist, hängt ganz entscheidend davon ab, wie stark die einwirkende Gewalt ist. Bei leichteren Distorsionen sind die Faserstrukturen der Gewebe lediglich überdehnt, während stärkere Gewalteinwirkungen ein Einreißen der Gelenkkapsel oder der Bänder verursachen können.

Solche Überdehnungen und Zerrungen kommen aber nicht als Ursachen für eine Gelenkinstabilität infrage: Ein verstauchtes Gelenk bleibt weiterhin stabil.

Eine Distorsion ist eine typische Sportverletzung: Dabei kommt es meist durch aktive Bewegung – durch Umknicken mit dem Fuß oder durch Stürze aus der Laufbewegung – zur Distorsion.

Daneben kann eine Verstauchung als passive Verletzung entstehen, wenn es beim Sport zu direktem Gegnerkontakt kommt (wenn z.B. ein Gegenspieler in den Wurfarm greift). Durch häufige Verletzungen ausgeleierte Bänder begünstigen die Entstehung von Verstauchungen.

Eine Distorsion (Verstauchung) löst direkt nach der Verletzung teils starke Schmerzen aus. Das verletzte Gelenk schmerzt besonders dann, wenn die Betroffenen es entsprechend bewegen.

Anschließend treten infolge der Distorsion weitere Symptome auf: Es bilden sich eine auffällige Schwellung im verstauchten Gelenk und ein Bluterguss (Hämatom). Ein verstauchtes Gelenk ist zwar noch belastbar, seine Funktionsfähigkeit ist durch die Verstauchung aber meist stark eingeschränkt.

Welches Ausmaß die Verstauchung hat, ist allein anhand der Symptome nicht immer deutlich zu unterscheiden. Allerdings verursachen Dehnungen infolge einer Distorsion eher kurzzeitig schmerzhafte Symptome, während bei Zerrungen die Beschwerden etwas länger bestehen bleiben.

Als typische Sportverletzung tritt die Verstauchung oft im Rahmen einer Kombinationsverletzung auf, deren Symptome auf eine gleichzeitige Verletzung mehrerer Strukturen (wie Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen) hindeuten. So lässt sich bei einer schweren Distorsion, bei der zusätzlich die knöchernen Gelenkanteile verletzt sind (Bruch), das verstauchte Gelenk aufgrund der starken Schmerzsymptome überhaupt nicht mehr belasten.

Eine Distorsion (Verstauchung) erkennt der Arzt meistens schon anhand der typischen Symptome: Das betroffene Gelenk schmerzt (v.a., wenn die Betroffenen die entsprechende Bewegung ausführen), es ist stark angeschwollen und blau verfärbt. Die genaue Beschreibung des ursächlichen Unfallhergangs ist bei der Diagnose ebenfalls hilfreich.

Ob eine Zerrung oder Überdehnung im Kapsel- und Bandapparat des Gelenks infolge der Distorsion entstanden ist, kann der Arzt bei der Diagnose allein anhand der Symptome nicht sicher feststellen. Dies ist für die nachfolgende Therapie aber auch nicht wichtig: In beiden Fällen kann man die Verstauchung nicht-operativ behandeln.

In einzelnen Fällen kann es schwierig sein, durch eine körperliche Untersuchung eine ernsthafte von einer leichten Verletzung zu unterscheiden. Daher sind bei Anzeichen einer Distorsion zur Diagnose zusätzlich Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) sinnvoll: Durch diese Untersuchungen kann der Arzt ausschließen, dass neben der Verstauchung Begleitverletzungen des Knochens vorliegen.

Die Behandlung einer Distorsion (Verstauchung) hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel

In der Regel ist es aber möglich, eine Verstauchung ohne Operation erfolgreich zu behandeln – sofern die knöchernen Gelenkanteile des verstauchten Gelenks nicht verletzt sind.

Bei einer reinen Distorsion reichen zur Therapie konservative (d.h. nicht-operative) Maßnahmen. Die Behandlung besteht darin,

Bei einer einfachen Dehnung des Kapsel-Band-Apparats mit geringen Beschwerden reicht ein Verband mit elastischen Binden oder ein Tape-Verband aus. Geht die Distorsion mit einer Zerrung einher, ist zur Therapie eine Ruhigstellung mit einer Schiene ratsam, die Gelenkbewegungen nicht völlig verhindert, sondern das Gelenk nur stabilisiert.

Sobald das verstauchte Gelenk abgeschwollen ist, besteht die Möglichkeit, die Schiene durch einen Tape-Verband zu ersetzen. Durch eine abschwellende und kühlende Salbe (Sportsalbe) können Sie die Heilung der Verstauchung beschleunigen.

Nicht selten ist bei einer Distorsion aber eine umfassendere Therapie nötig, denn: Als typische Sportverletzung tritt die Verstauchung oft im Rahmen einer Kombinationsverletzung auf, bei der gleichzeitig mehrere Strukturen (wie Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen) verletzt sind.

Wenn also Ihre Verletzung über eine einfache Verstauchung hinausgeht und das Gelenk instabil ist, reichen zur Behandlung konservative Maßnahmen womöglich nicht aus. Dann ist eine Operation nötig, um den Kapsel-Band-Apparat wiederherzustellen. Vor allem bei jüngeren und aktiven Leistungssportlern kommt eine Operation oft infrage. In jedem Fall ist es empfehlenswert, das Gelenk bei einer Instabilität vier bis sechs Wochen lang ruhig zu stellen.

Bei einer Distorsion folgt im Anschluss an die Therapie die Phase der Rehabilitation: Nach der Schonzeit können Sie Ihr verstauchtes Gelenk allmählich wieder belasten. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Belastung zunächst gering halten und dann abhängig von eventuellen Schmerzen vorsichtig steigern. Außerdem ist es nach einer Verstauchung es ratsam, für eine Dauer von vier bis sechs Monaten vor allem beim Sport einen geeigneten Gelenkschutz zu tragen – beispielsweise einen Tape-Verband. Wenn die Verstauchung abgeheilt ist, sollten Sie die Muskulatur unbedingt vor der ersten sportlichen Betätigung wieder so weit aufbauen, dass eine ausreichende Stabilität des Gelenks gewährleistet ist.

Bei einer Distorsion ist eine schnelle Behandlung wichtig. Zur Erstversorgung können Sie nach der sogenannten PECH-Regel vorgehen:

Eine einfache Distorsion (Verstauchung) nimmt in der Regel einen günstigen Verlauf und heilt innerhalb von ein bis zwei Wochen aus. Je nachdem, welches Gelenk von der Verstauchung betroffen ist, können jedoch noch längere Zeit Beschwerden bestehen.

Bei einer komplikationslos verlaufenden Verstauchung ist nach einer Dauer von höchstens drei Monaten die Sporttauglichkeit meist wieder vollständig gegeben. Allerdings ist die Distorsion eine typische Sportverletzung und tritt häufig im Rahmen von Kombinationsverletzungen auf – bei einem kompletten Bänderriss zum Beispiel dauert es zwischen vier und zwölf Wochen, bis die Stabilität des Gelenks wieder vollständig hergestellt ist.

Sind zum Beispiel zusätzlich zur Distorsion Kapselbänder gerissen, können diese bei nicht-operativer Behandlung im Verlauf der Heilung narbig zusammenwachsen. Meist stabilisiert dieses Narbengewebe das Gelenk ausreichend. Ist das verheilte Band aber zu schlaff (sog. Bandinsuffizienz), ist häufig eine Operation notwendig.

Einer Verstauchung können Sie nicht sicher vorbeugen. Allerdings können Sie das Risiko einer Distorsion und anderer Sportverletzungen erheblich minimieren, indem Sie vor sportlichen Betätigungen entsprechende Maßnahmen ergreifen. Hierzu gehören ein guter Trainingszustand und ein sorgfältiges Aufwärmprogramm.

Stretching und Dehnprogramm sind deswegen für alle Sportler sowohl in der Vorbereitungs- als auch in der Abkühlphase als Standardprogramm zum Schutz vor Verletzungen wie der Distorsion zu empfehlen.

Auch durch eine geeignete Ausrüstung können Sie einer Distorsion vorbeugen. So schützen beispielsweise Schuhe, die bis über den Knöchel reichen, das Sprunggelenk vor einer Verstauchung. Vorbeugend können Sie gefährdete Gelenke bei entsprechenden Sportarten (z.B. die Gelenke der Finger beim Volleyball) bandagieren oder mit einem Tape-Verband schützen.

Online-Informationen des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V. (Hrsg.): www.kinderaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 18.2.2014)

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Schiebler, T.H., Korf, H.W.: Anatomie. Steinkopff, Heidelberg 2007

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